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Hochwertigen Tee erkennen – so geht’s

Wie viele andere Lebensmittel auch, so gibt es Tee ebenfalls in unterschiedlichen Qualitätsstufen. Aufgrund diverser hierzulande geltender Gesetze und Vorschriften muss man sich keine Sorgen machen, dass minderwertiger Tee in der Tasse landet. Allerdings gibt es dennoch einige besonders hochwertige Tees – die dann auch einen ganz besonders hochwertigen Genuss bieten. Wie Sie erkennen können, dass es sich um einen solchen Tee handelt, erklären wir Ihnen in diesem Beitrag.

Nach welchen Kriterien wird die Qualität von Tee beurteilt?

Die Qualität eines Tees lässt sich oftmals an den folgenden Kriterien festmachen:

  1. Anbaugebiet
  2. Erntemethode
  3. Verarbeitungsmethode
  4. Blattgrad der Teeblätter
  5. Qualitätsbezeichnung des Tees

Im Folgenden wollen wir einmal etwas näher auf die einzelnen Kriterien eingehen.

Das Anbaugebiet

Am wohlsten fühlt sich die Teepflanze in tropischem und subtropischem Klima. Der meiste Tee stammt daher auch aus Anbaugebieten, die sich in den Regionen um den Äquator befinden. Hochwertiger Tee stammt dabei meistens aus den Anbaugebieten, in denen nicht konstant ein schwülwarmes Klima herrscht. Stattdessen werden hier wärmere und kühlere Temperaturen im Wechsel bevorzugt, wie man sie in Gebirgsregionen finden kann. Wird Tee in Gebirgslage angebaut, so ist dies oftmals ein Indiz für eine hohe Qualität. Gute Beispiele dafür sind etwa Darjeeling Tee aus Indien, High-Grown Ceylon Tee aus Sri Lanka oder Oolong Tee aus dem chinesischen Wuyi-Gebirge.

Die Erntemethode

Bei Tee gilt – je jünger die Blätter bei der Ernte, desto feiner und edler ist dann auch der Geschmack. Von hochwertigem Tee spricht man dann, wenn dafür nicht mehr als die sechs jüngsten Blätter eines Zweiges geerntet wurden. Und ganz besonders edel sind die Tee Sorten, die nach dem Prinzip „two leaves and a bud“ geerntet wurden. Hier pflückt man nur die zarten Blattknospen und die zwei jüngsten Blätter der Teepflanze. Da die jungen Teeblätter sehr empfindlich sind, findet die Ernte bei hochwertigem Tee ausschließlich in Handarbeit statt.

Zwar ist bei Tee grundsätzlich auch eine maschinelle Ernte möglich, diese ist jedoch niemals so präzise wie die Ernte in Handarbeit. Hier werden dementsprechend dann auch ältere und gröbere Blätter mit geerntet, was sich dann wiederum auf die Qualität des Tees auswirkt. Maschinell geernteter Tee wird deshalb oftmals für Beuteltee oder einfacheren Alltagstee verwendet, während per Hand geerntete Teesorten gerne zu Zeremonien oder sonstigen besonderen Anlässen getrunken werden.

Die Verarbeitungsmethode

Die Arbeitsschritte an sich sind hier bei allen Tee-Qualitäten gleich. Nach der Ernte lässt man die Teeblätter zunächst welken. Im Anschluss werden die Teeblätter gerollt und je nach Teesorte entweder noch fermentiert oder direkt erhitzt und getrocknet. Zu guter Letzt werden die Teeblätter noch nach ihrem Blattgrad sortiert und anschließend verpackt.

Auch diese Arbeitsschritte lassen sich inzwischen gut maschinell vornehmen, wie es beispielsweise bei den sogenannten CTC-Tees der Fall ist. Bei hochwertigem Tee erfolgt die Weiterverarbeitung nach der Ernte aber noch immer ausschließlich per Hand. So ist ein besonders behutsamer Umgang mit den feinen Teeblättern garantiert. Diese Handarbeit hat selbstverständlich auch ihren Preis, weshalb hochwertiger Tee entsprechend teuer sein kann.

Der Blattgrad der Teeblätter

Blattgrade werden ausschließlich zur Beurteilung von schwarzem Tee verwendet. Bei allen anderen Tee Sorten wie beispielsweise Grüntee kommen dagegen immer ganze Blätter zum Einsatz, was diese Einteilung überflüssig macht. Mit dem Blattgrad wird die Blattgröße eines Tees beschrieben. Insgesamt unterscheidet man vier Blattgrade:

  • Dust: Dabei handelt es sich um den feinsten Blattgrad, bei dem die Teeblätter fast schon „Tee-Staub“ ähneln. Dust kommt häufig bei Beuteltee zum Einsatz.
  • Fannings: Bei Fannings handelt es sich um sehr kleine Blattbestandteile, die etwas größer als Dust sind. Auch sie werden gerne für Beuteltee genutzt.
  • Broken Tee: Bei Broken Tee handelt es sich um große und grobe Bruchstücke von Teeblättern. Maschinell hergestellter Tee hat in der Regel diesen Blattgrad.
  • Blatt-Tee: Bei Blatt-Tee handelt es sich ganz einfach um die ganzen, ungebrochenen Teeblätter.

Man könnte jetzt davon ausgehen, je feiner der Blattgrad, desto höher auch die Qualität des Tees. Tatsächlich ist aber genau das Gegenteil der Fall. Blatt-Tee ist der hochwertigste aller Blattgrade.

Die Qualitätsbezeichnung des Tees

Bei Schwarztee finden sich neben dem eigentlichen Namen des Tees oftmals auch Buchstabenkombinationen wie beispielsweise „TGFOP“ oder „BOP“. Bei diesen kryptisch anmutenden Abkürzungen handelt es sich um sogenannte Qualitätsbezeichnungen, die die Qualität eines Tees noch näher beschreiben. Insgesamt gibt es sechs dieser Qualitätsbezeichnungen, die auf unterschiedliche Weise miteinander kombiniert werden können:

  • Tippy (kurz T): Dieser Tee enthält besonders viele „Tipps“. Das sind sehr feine Blattspitzen, die nur bei sehr jungen Teeblättern vorkommen. Bei der Weiterverarbeitung verfärben sich diese nicht dunkel, sondern bekommen eine silberne oder goldene Farbe.
  • Golden (kurz G): Golden kommt ausschließlich bei Assam Tee und Darjeeling Tee vor und wird in der Regel in Kombination mit „Tippy“ verwendet. Gemeint sind damit Blattspitzen mit einer goldenen Farbe.
  • Flowery (kurz F): Dieser Tee enthält ebenfalls Blattspitzen, diese haben aber eine grünliche Farbe.
  • Pekoe (kurz P): Dieser Tee enthält viele sehr junge Blätter mit weißem Flaum.
  • Orange (kurz O): Bezieht sich nicht etwa auf Farbe oder Geschmack des Tees, sondern steht für das niederländische Königshaus Oranje. Diese Bezeichnung deutet auf einen sehr hochwertigen Tee hin.
  • Broken (kurz B): Dieser Tee enthält viele Blätter mit Blattgrad Broken.

Speziell bei Darjeeling Tee kommen zudem auch noch die Bezeichnungen „first flush“ und „second flush“ zum Einsatz. Dabei handelt es sich um den Zeitpunkt der Ernte, wobei „first flush“ für die erste Ernte im Frühling und „second flush“ für die spätere Ernte im Sommer steht. Generell gilt first flush als hochwertiger. Aber auch viele second flush Tees können von hervorragender Qualität sein.

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