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Wie wird eigentlich Tee aromatisiert?

Neben „klassischen“ Teesorten wie beispielsweise Pfefferminztee, Sencha oder English Breakfast Tea erfreuen sich heutzutage auch aromatisierter Teemischungen sehr großer Beliebtheit. Erdbeere, Ananas oder sogar Schokolade und Karamell – den Geschmacksrichtungen sind bei aromatisiertem Tee fast keine Grenzen gesetzt. Aber wie wird Tee eigentlich aromatisiert? Darauf wollen wir in dem folgenden Beitrag näher eingehen.

Seit wann wird aromatisierter Tee eigentlich getrunken?

Loser Tee JasminAuch wenn man es zunächst vielleicht denken könnte, so ist aromatisierter Tee keine neuzeitliche Erfindung. Seine Wurzeln lassen sich sogar bis ins alte China, die Wiege allen Tees, zurückverfolgen. Denn schon dort war es üblich, grünen Tee mit Gewürzen, Blüten oder auch den Schalen von Früchten zu vermischen und so zu aromatisieren. Der berühmteste Vertreter ist dabei wohl der Jasmin Tee, der noch heute auf der ganzen Welt getrunken wird.

Loser grüner Tee Genmaicha

Auch im antiken Japan war aromatisierter Tee bereits bekannt. Schließlich stammt der weltbekannte Genmaicha aus dieser Zeit. Dabei handelt es sich um einen Grüntee, dem sowohl gerösteter Reis als auch Pop-Reis beigemischt wurden und der dadurch einen malzigen und leicht an Kaffee erinnernden Geschmack erhält.

Loser Tee Bio Earl Grey

In Europa ist aromatisierter Tee ebenfalls seit mindestens 200 Jahren bekannt. Schließlich trinkt man dort bereits seit dem 19. Jahrhundert den aus England stammenden Earl Grey, ein schwarzer Tee, dem Bergamotte-Öl einen frisch-herben Zitrusgeschmack verleiht. Aromatisierter Tee hat also Tradition!

Warum aromatisiert man Tee?

Früher wurden Maßnahmen zur Aromatisierung hauptsächlich bei minderwertigen Tees vorgenommen. Durch die Zugabe von Blüten, Gewürzen und ähnlichen Zutaten sollte der Tee zum einen gestreckt werden, zum anderen diente die Aromatisierung aber auch der Verbesserung des Geschmacks. Das Aromatisieren von Tee stammt aus Zeiten, in denen Tee noch als echtes Luxusgut galt. Der besonders feine und wohlschmeckende Tee aus den zarten jungen Blättern und Blattknospen der Teepflanze war damals nur den Adeligen und Reichen vorbehalten. Die „gewöhnliche“ Bevölkerung musste sich mit zweitklassigem Tee aus älteren Blättern zufriedengeben, der geschmacklich meist deutlich zu wünschen übrig ließ.

Loser Tee Walnuss

Heutzutage ist dies selbstverständlich nicht mehr der Fall. Zwar gibt es noch immer einige luxuriöse Teesorten, ein reines Luxusgut ist Tee jedoch inzwischen nicht mehr. In der Teeproduktion herrschen mittlerweile hohe Standards, sodass es Tees von minderwertiger Qualität erst gar nicht in den Verkauf schaffen. Wenn Sie heute einen aromatisierten Tee kaufen, dann müssen Sie also keine Angst haben, dass Sie ein minderwertiges Produkt erhalten, dessen wahrer Geschmack durch Aromen verschleiert wurde. Bei der Aromatisierung von Tee geht es heutzutage vielmehr darum, den Tees vollkommen neue und exotische Geschmacksrichtungen zu verleihen. So ist es beispielsweise möglich, einen grünen Tee nach Walnuss oder einen Kräutertee nach Vanille und Zimt schmecken zu lassen.

Die Aromatisierung wird aber nicht nur genutzt, um Tees einen vollkommen neuen Geschmack zu verleihen, sondern auch, um den ursprünglichen Geschmack eines Tees zu verstärken. Dies ist oftmals bei Früchtetee der Fall. Denn wenn die Früchte für die Herstellung von Tee getrocknet werden, geht oftmals auch viel Geschmack verloren. Indem der Tee aromatisiert wird, erhalten die Zutaten ihren eigentlichen Geschmack zurück. Deshalb enthält beispielsweise ein Erdbeertee oftmals nicht nur getrocknete Erdbeeren, sondern auch Erdbeer-Aroma.

Wie läuft die Aromatisierung von Tee ab?

Das bei aromatisiertem Tee zum Einsatz kommende Aroma kann zwei unterschiedliche Formen haben – entweder flüssig oder trocken, wobei flüssige Aromen deutlich häufiger anzutreffen sind. Diese flüssigen Aromen werden zunächst als feiner Nebel auf den Tee gesprüht. Anschließend müssen Tee und Aromen sorgfältig durchgemischt werden. Denn nur so können sich die Aromen gleichmäßig im Tee verteilen. Bei einer ungleichmäßigen Vermischung kann es ansonsten passieren, dass einige Teile des Tees sehr intensiv schmecken, während andere Teile wiederum kaum oder gar nicht über Aroma verfügen. Mit flüssigen Aromen lässt sich außerdem nicht nur der Geschmack eines Tees beeinflussen, sondern auch dessen Geruch. Ein grüner Tee mit Sauerkirsch-Aroma schmeckt in diesem Fall also nicht nur nach Kirschen, sondern riecht auch so.

Trockenes Aroma hat meistens Pulverform und wird hergestellt, indem man flüssiges Aroma beispielsweise mit Stärke mischt. Dieses Pulver wird dann genauso wie bei flüssigem Aroma gleichmäßig unter den Tee gemischt. Geschmacklich unterscheiden sich diese beiden Aroma-Formen nicht voneinander. Tee, der mit pulverförmigem Aroma aromatisiert wurde, hat jedoch meist einen deutlich weniger intensiven Geruch. Allerdings behalten diese Tees dafür auch wesentlich länger ihren vollen Geschmack.

Kann aromatisierter Tee bedenkenlos getrunken werden?

Noch immer ist hartnäckig das Gerücht im Umlauf, aromatisierte Lebensmittel seien schädlich für die Gesundheit. Dabei handelt es sich allerdings wirklich um nichts weiter als ein Gerücht. Denn welche Aromen in den Tee wandern dürfen, ist in Deutschland gesetzlich fest geregelt. So darf es sich dabei nur um natürliche oder naturidentische Aromen handeln, während der Einsatz von synthetischen Aromastoffen komplett verboten ist. Noch strenger ist es bei Bio Tee. Das dort verwendete Aroma muss hier zwingend natürlich sein.

Die sich in Deutschland im Umlauf befindenden Aromen werden regelmäßig überprüft, sodass Gefahren für die Gesundheit jederzeit ausgeschlossen werden können. Hier gibt es nicht nur strenge Reinheitskriterien, die die Zusammensetzung betreffen, sondern auch Regelungen, was die maximale Dosierung von Aromen im Tee betrifft.

Selbst die Art, wie Aromen auf der Zutatenliste benannt werden dürfen, ist gesetzlich festgelegt. Natürliches Aroma darf nur als solches aufgeführt werden, wenn die Inhaltsstoffe auch wirklich natürlichen Ursprungs sind.

Aromatisierter Tee kann von Ihnen also komplett ohne Bedenken genossen werden.

Können Allergiker aromatisierten Tee trinken?

Allergiker, die bestimmte Lebensmittel nicht vertragen, müssen im Alltag oftmals ganz besonders aufpassen. Grundsätzlich gilt das natürlich auch für aromatisierten Tee. Denn die hier verwendeten Aromen können unter Umständen Gluten, Laktose, Spuren von Schalenfrüchten und weitere Allergene enthalten. Gänzlich auf aromatisierten Tee verzichten müssen Allergiker allerdings nicht. In der Regel reicht es aus, einen genaueren Blick auf die Zutatenliste des Tees zu werfen. Denn dort müssen laut Gesetz alle Allergene deutlich gekennzeichnet sein.

Selbstverständlich sollten Sie als Allergiker aber nicht nur auf die „herkömmlichen“ Allergene achten. Wenn Sie beispielsweise allergisch auf Äpfel reagieren, dann sollten Sie nicht unbedingt zu einem Tee greifen, der Apfel-Aroma enthält. Aber alles in allem steht dem Genuss von aromatisierten Tees auch für Allergiker nichts im Weg.

Aus genau diesem Grund sollte übrigens Kleinkindern noch kein aromatisierter Tee angeboten werden. Denn hier sind potenzielle Lebensmittelunverträglichkeiten oftmals noch nicht bekannt. Wenn Kleinkindern Tee zu trinken gegeben wird, dann sollte es sich dabei um möglichst einfache Teesorten wie beispielsweise Mono-Kräutertee handeln.

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