Kräutertee

Kräutertee - Natur pur für die Tasse

Kräutertee gehört zu den wahrscheinlich ältesten Aufgussgetränken der Geschichte, schließlich lassen sich seine Wurzeln bis in das alte Ägypten zurückverfolgen. Aber auch in unseren Breitengraden waren sie unseren Vorfahren nicht unbekannt. Schon in den Klöstern des Mittelalters kamen Kräutertees gerne gegen Gebrechen aller Art zum Einsatz. Eigens für das Ziehen von Heilkräutern angelegte Gärten waren dort keine Seltenheit. Jedoch war hier der kulinarische Aspekt nur zweitrangig. Stattdessen lag der Fokus auf der heilenden Wirkung der Pflanzen. Ein Allheilmittel für jedes Gebrechen - diesen Status hat der Kräutertee mittlerweile verloren. Dennoch greifen viele noch immer gerne zur Tasse mit dampfendem Kräutersud. Man bekennt sich inzwischen mehr und mehr zum Genuss und so gibt es heutzutage zahlreiche Kräutertees, bei denen vor allem eine Sache ganz besonders wichtig ist - dass sie so richtig lecker schmecken.

Ganz bestimmt kein Hexenwerk

Man muss kein Zauberkünstler sein, um den Kräutern ihr volles Aroma zu entlocken. Lediglich etwas Fingerspitzengefühl und Geduld sind bei der Zubereitung gefragt. Pro Tasse benötigt man ein bis zwei Teelöffel Kräutertee. Die genaue Dosierung kann ganz nach dem persönlichen Geschmack erfolgen. Diese Teesorte sollte immer mit noch kochendem Wasser aufgegossen werden. So wird gewährt, dass sich Wirkstoffe und Aromen auch uneingeschränkt entfalten können. Die meisten Kräutermischungen haben eine Ziehzeit von fünf bis acht Minuten. Es empfiehlt sich, diese Zeitangabe möglichst genau einzuhalten, da manche Kräutersorten nach einiger Zeit damit beginnen, unangenehm schmeckende Bitterstoffe abzugeben.

Idealerweise sollte Kräutertee getrunken werden, solange er noch warm ist. Bei Bedarf kann der Tee zusätzlich mit Zitrone, Honig oder etwas Zucker verfeinert werden.

Die Mischung macht’s

Kamille, Pfefferminz, Salbei oder Brennnessel sind allesamt altbekannte Klassiker, die bei keinem Teefan im Regal fehlen dürfen. Aber man muss nicht unbedingt Minimalist sein, um einen guten Kräutertee schätzen zu können. Wer nach neuen und aufregenden Aromen sucht, wird hier garantiert auch fündig. Die leckeren Kräuter werden in Kombination mit erfrischenden Früchten und interessanten Gewürzmischungen zu einzigartigen Geschmackserlebnissen. Süße Vanille, spritzige Zitrone, wärmender Zimt, winterlicher Sternanis - die Möglichkeiten sind unendlich.

Kräutertee ist in der Regel koffeinfrei und wirkt daher auch nicht aufputschend. Somit kann er nicht nur zu jeder Tageszeit getrunken werden, sondern ist auch für Teefreunde aller Altersstufen geeignet.

Abwarten und Tee trinken - bitte auch im Sommer

In den Sommermonaten soll man ja bekanntlich viel trinken. Nur die wenigsten greifen in diesem Fall zum Wasserkocher, sondern lieber zur eiskalten Flasche aus dem Kühlschrank. Dabei kann Kräutertee auch in der heißen Jahreszeit zu einem ganz besonderen Genuss werden. Lauwarmer Pfefferminztee aus frischen Blättern ist mit einem Spritzer Zitronensaft verfeinert nicht nur genauso erfrischend, wie ein Glas kalte Limo, sondern hat auch um einiges weniger Kalorien. Einfach vier bis fünf Pfefferminzblätter in eine Tasse geben, mit heißem Wasser übergießen und für zehn Minuten ziehen lassen - fertig ist die gesunde Erfrischung.

Egal ob aus frischen oder getrockneten Kräutern, pur oder als Mischung - Kräutertee erlebt gerade einen Imagewandel. Was vor ein paar Jahren noch als langweiliges Gesöff für altmodische Großmütter und kitschige Hippies galt, hat sich zu einem facettenreichen und vielseitigen Getränk gemausert. Aber seinen Ursprung hat er dabei nie aus den Augen verloren.