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Woher kommt eigentlich Eistee?

Eistee ist wirklich eine großartige Erfindung. Schließlich bietet er erlösende Erfrischung an heißen Sommertagen und ermöglicht es zudem Teefreunden, trotz hoher Temperaturen nicht auf das geliebte Getränk verzichten zu müssen. Eistee gibt es inzwischen fast überall zu kaufen – ob Supermarkt, Kiosk, Restaurant oder Café. Da haben sich einige von Ihnen sicher schon gefragt, woher Eistee eigentlich kommt. Genau dieser Frage gehen wir in diesem Beitrag auf den Grund.

Die Geschichte des Kultgetränks

Wenn Sie an Tee denken, dann denken Sie meist auch an die Länder China, Japan, Indien und natürlich auch England. An Amerika denken dagegen nur die wenigsten, schließlich wird dieses Land von vielen eher mit Softdrinks oder auch diversen alkoholischen Getränken assoziiert. Aber tatsächlich hat der Eistee seinen Ursprung auf amerikanischem Boden – auch wenn er dort von einem Engländer erfunden wurde.

Im Jahr 1904 wurde in der amerikanischen Stadt St. Louis im Bundesstaat Missouri die Weltausstellung abgehalten. Dort war auch der Engländer Richard Blechynden vor Ort. Der Teehändler war mit einer ganz bestimmten Mission nach Amerika gekommen. Denn in den USA trank man zu diesem Zeitpunkt noch hauptsächlich grünen Tee, den man aus China importierte. Schwarzer Tee aus Indien oder Sri Lanka war dagegen noch recht unbekannt. Genau das wollte Blechynden ändern und hatte deshalb jede Menge Schwarztee im Gepäck, den er den Besuchern der Weltausstellung schmackhaft machen wollte.

Nun fand die Weltausstellung allerdings im Sommer statt und den Besuchern stand nicht wirklich der Sinn nach heißem Tee. Davon ließ sich Blechynden allerdings nicht entmutigen. Er nutze gekühlte Bleirohre, um den Tee auf eine erfrischende Temperatur herunter zu kühlen und bot diesen kalten Tee den Gästen der Weltausstellung an. Diese waren von dieser willkommenen Erfrischung mehr als begeistert, sodass dieser Eistee „Prototyp“ bereits innerhalb kürzester Zeit ausverkauft war.

Tatsächlich war es Blechynden gelungen, auf diese Weise erfolgreich seine Aufgabe zu erfüllen. Denn kalter schwarzer Tee verbreitete sich schnell über die Grenzen von St. Louis hinaus in den ganzen USA, sodass dieser Eistee zur populärsten Teesorte in Amerika wurde. In den 1940er-Jahren war deshalb der Tee, der in den USA am meisten getrunken wurde, schwarzer Tee aus den britischen Kolonien in Indien. Bis der Eistee in Europa Fuß fassen konnte, sollte es allerdings noch 50 weitere Jahre dauern. Denn hier fand das Getränk erst in den 1990er-Jahren wirklich großen Anklang. Dafür ist er allerdings nun auch in unseren Breitengraden mittlerweile nicht mehr wegzudenken.

Welche Teesorten werden für Eistee verwendet?

Der klassische Eistee, wie er seit mehr als hundert Jahren in den USA getrunken wird, wird aus starkem Schwarztee zubereitet, der mit Zucker und Zitronensaft verfeinert wird. Für gewöhnlich nutzt man hier Assam Tee oder Ceylon Tee. Darjeeling Tee kommt dagegen eher selten bei der Eistee Zubereitung zum Einsatz.

Grundsätzlich kann Eistee aber mit jeder Teesorte zubereitet werden. Wenn Ihnen also grüner Tee oder Oolong Tee besser schmecken, dann können Sie auch diese Tees für die Zubereitung verwenden. Früchtetee oder Kräutertee wie beispielsweise Pfefferminztee sind dagegen ideal, wenn es um die Zubereitung von koffeinfreiem Eistee geht, der auch von schwangeren oder stillenden Personen und Kindern problemlos getrunken werden kann.

Wie bei „klassischem“ Tee auch, so sollten Sie bei der Eistee Zubereitung ebenfalls darauf achten, dass die Ziehzeit des Tees nicht überschritten wird. Ansonsten kann der Eistee schnell bitter werden und dieser bittere Geschmack lässt sich nur sehr schwer überdecken. Loser Tee ist ideal für Eistee, da er deutlich intensiver schmeckt als Beuteltee. Zudem können Sie losen Tee wesentlich einfacher und individueller dosieren. Soll der Eistee intensiver schmecken, dann können Sie den Tee einfach etwas höher dosieren und solange mit der Dosierung experimentieren, bis der optimale Geschmack erreicht ist.

Früher nutzte man typischerweise Zucker, um Eistee zu süßen. Heutzutage kommen aber auch gerne andere Süßungsmittel wie beispielsweise Honig, Agavendicksaft oder auch Kokosblütenzucker zum Einsatz. Einige Teesorten wie zum Beispiel säurearme Früchtetees oder Rooibos Tee müssen hingegen überhaupt nicht gesüßt werden, da sie von sich aus bereits süß schmecken und sich somit hervorragend für Kinder-Eistee eignen. Sollten Sie Ihren Eistee süßen wollen, dann sollten Sie das Süßungsmittel am besten dazugeben, solange der Tee noch warm ist. Das Süßungsmittel kann sich so einfacher im Tee auflösen und setzt sich nicht am Boden der Kanne ab.

Eistee selber machen – das sind die Vorteile

Loser Tee Eistee Pfirsich

Wie zu Beginn dieses Beitrags bereits erwähnt, kann man fertigen Eistee heutzutage so gut wie überall kaufen. Oftmals haben diese Getränke allerdings nur wenig mit wirklichem Tee gemein und enthalten diesen nur noch in sehr geringen Mengen – und dafür aber meist jede Menge Zucker. Und hier ist auch schon der erste Vorteil von selbstgemachtem Eistee. Denn in diesem Fall können Sie selbst bestimmen, ob und welches Süßungsmittel und wie viel davon in den Eistee wandert.

Zudem bietet selbstgemachter Eistee eine beinahe unendliche Sortenvielfalt. Schließlich können Sie hier frei entscheiden, welche Tee Sorte als Basis dienen soll. Auch die Zugabe von Fruchtsäften steht Ihnen komplett frei, sodass Sie neben Klassikern wie Eistee Pfirsich oder Zitrone beispielsweise auch Kombinationen mit Kirschsaft, Apfelsaft oder sogar Gewürzen wie Ingwer und Zimt ausprobieren können. Ihrer Fantasie und Experimentierfreude sind hier keine Grenzen gesetzt!

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