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Natürlich aromatisierter Tee – was ist das?

Aromatisierter Tee ist ja so ein ewiger Streitpunkt. Während sich die einen über die unglaublich große Sortenvielfalt von aromatisiertem Tee freuen, schwören die anderen wiederum auf puren Teegenuss und meinen, Aromen würden den reinen Teegeschmack verfälschen. Ob dieses Thema wohl im alten China und Japan auch schon so heiß diskutiert war? Richtig gelesen – auch damals gab es schon aromatisierten Tee. Wie früher das Aroma in den Tee kam, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Natürlich aromatisierter Tee früher vs. heute – was ist der Unterschied?

Natürliche Aromen sind Aromen, die aus einem natürlich vorkommenden Rohstoff gewonnen werden. Das sind beispielsweise Obst, Gemüse, Blätter, Blüten, Wurzeln oder auch Gewürze. Die Gewinnung dieser Aromen erfolgt über physikalische, enzymatische oder auch mikrobiologische Vorgänge wie beispielsweise Extraktion oder auch Destillation. Aufgrund von modernen Technologien haben wir heutzutage die Möglichkeit, viele verschiedene natürliche Aromen herzustellen.

Vor einigen Jahrhunderten und sogar Jahrtausenden waren diese Möglichkeiten selbstverständlich noch wesentlich begrenzter. Daher mischte man die Rohstoffe, mit denen man den Tee aromatisieren wollte, einfach direkt unter die Teeblätter. Das konnten dann zum Beispiel Blüten, Schalen von Zitrusfrüchten oder auch Gewürze sein. Zwar war das Extrahieren von natürlichen Aroma- und Duftstoffen schon damals bekannt, der Prozess war allerdings recht aufwendig und damit teuer – also viel zu schade für den Tee, dem man hier ein neues Aroma verpassen wollte.

Denn während man Tee heutzutage aromatisiert, um seinen Geschmack noch zu ergänzen und neue harmonische Kompositionen zu kreieren, versuchte man damals den Geschmack des Tees durch die Aromatisierung zu überdecken. Tatsächlich waren früher nämlich Sinn und Zweck von Aromatisierungen minderwertigen Tee, der für die unteren Bevölkerungsschichten gedacht war, geschmacklich aufzuwerten. Das ist heutzutage selbstverständlich nicht mehr der Fall und aromatisierter Tee ist ebenso hochwertig wie „pure“ Tee Sorten.

Wie wurde Tee früher aromatisier?

Bei aromatisiertem Tee denken viele sicher direkt an Earl Grey, der mit Bergamotte-Öl aromatisiert wird und dadurch einen fruchtig-herben Geschmack erhält. Earl Grey wird schon seit dem 19. Jahrhundert getrunken und zählt damit tatsächlich schon zu den ältesten aromatisierten Tees.

Aber es geht tatsächlich noch älter. So stammt aus China der Jasmin Tee, bei dem grüner Tee mit frischen Jasminblüten versetzt wird und der dort schon seit Jahrtausenden produziert wird. Und Japan hat den Genmaicha vorzuweisen. Hier wird Bancha mit Puffreis und geröstetem Reis gemischt, wodurch der Tee einen leicht an Kaffee erinnernden Geschmack erhält. Auch der Genmaicha blickt bereits auf eine lange Tradition zurück, denn er stammt aus dem 15. Jahrhundert.Loser Tee Genmaicha im Glas

Die Herstellung von Genmaicha gestaltet sich recht einfach, da hier lediglich Tee und Reis miteinander vermischt werden. Das genaue Mischverhältnis (also mehr Reis oder mehr Tee) beeinflusst den Geschmack des fertigen Tees. Bei Genmaicha mit wenig Reis dominiert der grasig-frische Geschmack des grünen Tees, während bei Genmaicha mit viel Reis eher die Röstaromen im Vordergrund stehen.

Loser Tee Jasmin im Glas

Anders sieht es dagegen bei Jasmintee aus. Hier schichtet man den Tee zum Trocknen auf Bambusmatten auf. Zwischen den einzelnen Tee-Schichten befinden sich frische Jasminblüten. Diese geben ihr Aroma an die Teeblätter ab, die es dann beim Trocknen in sich aufnehmen. Die zarten Jasminblüten sind sehr empfindlich und verlieren nach spätestens zwölf Stunden ihr Aroma, weshalb sie regelmäßig ersetzt werden müssen. Der daraus resultierende Tee duftet herrlich nach Jasminblüten und hat einen süßen und frühlingshaft-blumigen Geschmack.

Natürlich aromatisierter Tee – das gibt es bei der Zubereitung zu beachten

Natürlich aromatisierter Tee unterscheidet sich in seiner Zubereitung nicht wirklich von nicht aromatisierten Teesorten. Natürlich aromatisierter Grüntee wird wie purer Grüntee zubereitet und ähnlich verhält es sich auch bei natürlich aromatisiertem Schwarztee.

Wir empfehlen die Zubereitung in einer Glaskanne, da diese leicht zu reinigen ist und sich so der Geschmack des Tees nicht im Material festsetzen kann. Das ist besonders dann wichtig, wenn Sie nicht nur eine Tee Sorte zubereiten, sondern mehrere. Kann aus porösen Materialien wie beispielsweise Ton nehmen dagegen im Laufe der Zeit den Geschmack des Tees an, was sich dann wiederum auf das Aroma des in der Kanne zubereiteten Tees auswirkt. In diesem Fall empfiehlt es sich, natürlich aromatisierte Tees und nicht aromatisierte Tees in getrennten Kannen zuzubereiten.

Die beiden traditionellen Grüntees Jasmin und Genmaicha gibt es übrigens auch bei uns im Onlineshop. So können Sie echte Tee-Geschichte mit allen Sinnen erleben!

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