
Wie wirkt Earl Grey Tee?
Earl Grey gehört zu den beliebtesten Schwarzteesorten. Das liegt vor allem an seinem fruchtig-frischen und leicht herben Bergamottegeschmack, der den Tee äußert erfrischend macht. Und auch seine besondere Wirkung trägt zu seiner Beliebtheit bei. Aber wie wirkt Earl Grey Tee eigentlich? Das verraten wir Ihnen in diesem Beitrag.
Was ist Earl Grey Tee?
Bei klassischem Earl Grey handelt es sich um Schwarztee oder eine Mischung aus schwarzen Tees, versetzt mit Bergamotte-Öl. Das Öl verleiht dieser Teespezialität ihren charakteristischen herben Zitrusgeschmack. Um die genaue Herkunft des Earl Grey Tees ranken sich zahlreiche Legenden. Am wahrscheinlichsten ist, dass der Tee aus dem 19. Jahrhundert stammt und nach Charles Earl Grey II. benannt ist, der den Tee entweder erfunden oder zumindest in Umlauf gebracht haben soll.
Warum genau man damit begann, Schwarztee mit Bergamotte zu aromatisieren, ist ebenfalls nicht sicher belegt. Unter Umständen versuchte man, einen chinesischen Schwarztee zu kopieren, der auf eine ähnliche Weise hergestellt wurde. Oder aber das Bergamotte-Öl wurde genutzt, um den Geschmack von minderwertigem Tee zu überdecken, der aufgrund des langen Transports per Schiff durch Feuchtigkeit und andere Transportgüter wie Gewürze beschädigt wurde. Eine oft erzählte Geschichte handelt auch davon, dass Tee und Bergamotte-Öl zufällig miteinander vermischt wurden, als ein Transportschiff in Seenot geriet. Welche dieser Geschichten nun wahr ist, lässt sich nicht mi Sicherheit sagen.
Heutzutage gibt es Earl Grey aber nicht mehr nur auf Schwarztee-Basis. Grüntee wird inzwischen ebenfalls mit Bergamotte aromatisiert und als koffeinfreie Variante ist auch Rooibos Earl Grey erhältlich.
Earl Grey als erfrischender Wachmacher
Da es sich bei klassischem Earl Grey um einen Schwarztee handelt, ist er koffeinhaltig. Damit verfügt er über eine belebende Wirkung. Earl Grey wird deshalb gerne zum Frühstück getrunken und ist außerdem ein beliebter Nachmittagstee.
Der genaue Koffeingehalt von Earl Grey ist davon abhängig, welche Schwarzteesorten verwendet werden. Ein Earl Grey, der beispielsweise Assam Tee oder Ceylon Tee als Basis hat, wird durchschnittlich mehr Koffein enthalten, als ein Earl Grey mit Darjeeling Tee.
Das Koffein in Earl Grey Tee macht rein technisch gesehen übrigens nicht wach, sondern verzögert eigentlich das Einsetzen der Müdigkeit. Denn auf chemischer Ebene ähnelt das Koffein dem Botenstoff Adenosin. Das Adenosin dockt an bestimmte Rezeptoren in unserem Nervensystem an und löst so ein Gefühl von Müdigkeit aus. Das Koffein heftet sich anstelle des Adenosins an diese Rezeptoren und blockiert diese auf diese Weise. Daher bleibt die Müdigkeit aus.
Kann Earl Grey beruhigend wirken?
Earl Grey wird, wie allen anderen Schwarzteesorten auch, eine sogenannte Doppelwirkung nachgesagt. Demnach soll der Tee bei einer Ziehzeit von drei bis fünf Minuten wach machen und ab einer Ziehzeit von fünf Minuten beruhigend wirken. Das stimmt allerdings so nicht.
Denn der Koffeingehalt von Earl Grey bleibt auch bei längerer Ziehzeit gleich. Es werden leidglich mehr Gerbstoffe ins Teewasser abgegeben, die die Wirkung des Koffeins verlangsamen. Earl Grey macht also auch dann noch weiterhin wach. Bei überzogener Ziehzeit wird der Tee zudem unangenehm bitter, was den Trinkgenuss ziemlich trübt. Wenn Sie einen Tee für die Abendstunden suchen, der nicht wach macht, dann sollten Sie lieber zu einem koffeinfreien Früchtetee, Kräutertee oder Rooibos Tee greifen.