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Schwarzer Tee zum Einschlafen – ja oder nein?

In unseren Breitengraden ist schwarzer Tee die am meisten getrunkene Tee Sorte. Zum Frühstück oder auch um das berühmt-berüchtigte Nachmittagstief zu überwinden, greift man hierzulande gerne zur Tasse mit Schwarztee. Wir schätzen den schwarzen Tee ganz besonders aufgrund seines kräftigen Charakters, der je nach Sorte auch noch über würzige, malzige, fruchtige oder blumige und süße Züge verfügen kann. Aufgrund dieser geschmacklichen Vielfalt gibt es für so gut wie jede Gelegenheit den passenden schwarzen Tee. Aber wie sieht es eigentlich in den Abendstunden aus? Eignet sich schwarzer Tee zum Einschlafen oder sollte man abends lieber auf den Tee verzichten?

Schwarzer Tee und Koffein

Schwarzer Tee besteht aus den Blättern der Teepflanze Camellia sinensis und enthält damit Koffein. Denn Teepflanzen bilden Koffein aus, um sich vor Schädlingen zu schützen. Koffein hat einen bitteren Geschmack, der die meisten Fressfeinde abschreckt. Ein schöner Nebeneffekt des Stoffes ist es allerdings, dass er auf uns eine wachmachende Wirkung hat. Und über diese verfügt dann selbstverständlich auch der schwarze Tee.

Tatsächlich macht Koffein eigentlich nicht wach, sondern sorgt dafür, dass das Gefühl von Müdigkeit erst verzögert einsetzt. Meist fällt uns dieser Unterschied aber nicht auf.

In einer Tasse Schwarztee (250 Milliliter Inhalt) sind zwischen 55 und 65 Milligramm Koffein enthalten. Damit ist der Koffeingehalt von schwarzem Tee ziemlich mächtig, weshalb schwarzer Tee zum Einschlafen schnell zu einer schlaflosen Nacht führen kann.

Kann schwarzer Tee auch müde machen?

Besonders bei schwarzem Tee stolpert man immer wieder über die sogenannte „Drei-bis-fünf-Minuten-Regel“. Diese besagt, dass schwarzer Tee bei einer Ziehzeit von drei Minuten wach macht und ab einer Ziehzeit von fünf Minuten beruhigend wirkt. Laut dieser Regel ist schwarzer Tee zum Einschlafen also kein Problem, wenn der Tee mindestens fünf Minuten gezogen hat. Allerdings handelt es sich dabei bloß um einen Mythos. Aufgrund seines hohen Koffeingehalts wirkt schwarzer Tee niemals beruhigend und wird bei überlanger Ziehzeit höchstens sehr bitter.

Schwarzer Tee enthält sogenannte Gerbstoffe, die unter anderem für den herben Geschmack des Tees verantwortlich sind. Durch das heiße Wasser lösen sich diese aus den Teeblättern und gehen in das Teewasser über. Diese Gerbstoffe haben zudem die Eigenschaft, das Koffein, das sich ebenfalls aus den Teeblättern löst, zu binden. Diese Verbindungen müssen erst wieder gelöst werden, bevor das Koffein wirken kann. Deshalb setzt die Wirkung von Koffein bei schwarzem Tee auch langsamer ein als bei Kaffee, klingt dafür aber auch langsamer wieder ab.

Je länger ein schwarzer Tee zieht, desto mehr Gerbstoffe gehen auch ins Wasser über. Folglich wird dann auch mehr Koffein gebunden, wodurch sich wiederum das Einsetzen der wachmachenden Wirkung herauszögert. Wir haben deshalb das Gefühl, dass der schwarze Tee weniger wach macht, obwohl sich am eigentlichen Koffeingehalt nichts geändert hat. Auch bei überlanger Ziehzeit ist schwarzer Tee zum Einschlafen daher keine gute Idee.

Ist schwarzer Tee wirklich immer koffeinhaltig?

Schwarzen Tee gibt es inzwischen auch als entkoffeinierte Variante. Aber auch bei entkoffeiniertem Schwarztee ist noch immer ein gewisser Rest Koffein enthalten. Maximal 0,4 Prozent Koffein sind hier zulässig, damit ein Tee als entkoffeiniert gilt. Entkoffeiniert muss also nicht zwingend auch komplett koffeinfrei bedeuten.

Wenn Sie Koffein gut vertragen, dann können Sie entkoffeinierten schwarzen Tee meist problemlos auch zum Einschlafen trinken. Wenn Sie allerdings empfindlich auf Koffein reagieren, dann sollten Sie vorsichtshalber lieber auch von entkoffeiniertem Schwarztee die Finger lassen. Auch schwangere und stillende Personen oder Kinder sollten auf entkoffeinierten Tee verzichten und stattdessen lieber zu von Natur aus koffeinfreien Tee Sorten greifen.

Welche Tees kann ich stattdessen zum Einschlafen trinken?

Loser Kräutertee mit Baldrian, Melisse und Pfefferminze

Dass schwarzer Tee zum Einschlafen nur bedingt ratsam ist, haben wir also geklärt. Das bedeutet selbstverständlich nicht, dass Sie in den Abendstunden komplett auf Tee verzichten müssen. Denn es gibt zahlreiche koffeinfreie Tees, die auch problemlos abends getrunken werden können. Dazu zählt in der Regel Früchtetee, Kräutertee und auch Rooibos Tee. Aber auch hier sollten Sie vorsichtshalber immer einen Blick auf die Zutatenliste werfen, um auszuschließen, dass diese Tees koffeinhaltige Zutaten enthalten. Neben schwarzem Tee oder grünem Tee kann es sich dabei auch um Mate Tee handeln.

Mit dem „Mein Lieblingstee“ Finder in unserem Onlineshop können Sie sich mit nur einem Klick alle unsere koffeinfreien Tees anzeigen lassen. Diese Tee Sorten können Sie garantiert auch zum Einschlafen trinken, ohne durchwachte Nächte befürchten zu müssen.

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