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Aufgegossener grüner Tee mit hellgelber Tassenfarbe

Grüntee ist immer bitter – Wahrheit oder Mythos

Ein echter Grüntee muss bitter schmecken – diese Behauptung hört man immer wieder, teilweise sogar aus den Reihen professioneller Teehändler. Viel dran ist an dieser Aussage nicht. Trotzdem geistert sie noch immer durch viele Teegeschäfte und inzwischen auch durch das Internet. Dabei bedarf es nur der richtigen Sorte und der richtigen Zubereitung um zu merken, dass der grüne Zeitgenosse keinerlei Bitterkeit in sich trägt.

Wie finde ich den richtigen Tee?

Für den bitteren Geschmack eines Tees sind die sogenannten Tanine verantwortlich. Das sind Gerbstoffe, die in den Blättern der Teepflanze enthalten sind und sich vermehr unter heißen und trockenen Wachstumsbedingungen bilden. Hohe Temperaturen begünstigen ein schnelles Wachstum der Teepflanze, was wiederum zu hohen Erträgen führt. Dieser Tee wird dann zwar zu niedrigen Preisen verkauft, ist aber meist auch von geringer Qualität. Billige Grüntees sollte man deshalb eher meiden. Wer die vielen geschmacklichen Nuancen von grünem Tee kennenlernen möchte, der greift am besten zu hochwertigem Sencha oder Bancha. Dabei handelt es sich um sehr milde und weiche Teesorten, die sich auch gut für Einsteiger eignen.

Was muss ich bei der Zubereitung beachten?

Mit der Wahl der richtigen Teesorte haben Sie schon einmal den ersten Schritt getan. Nun steht der Tee hübsch in einer Teedose verpackt in Ihrer Küche und es geht an die Zubereitung. Nur ein paar Kleinigkeiten gilt es zu beachten und schon findet sich von Bitterkeit keine Spur mehr in der Tasse.

Auf die Dosierung kommt es an

Maßgebend für die Intensität des Geschmacks ist die Menge an Tee, die in die Tasse wandert. Für grünen Tee gilt – weniger ist mehr. Ein Teelöffel voll Teeblätter reicht für die Zubereitung einer Tasse vollkommen aus.

Bitte nicht zu heiß aufgießen

Auch bei der Wassertemperatur gibt es so einiges zu beachten. Grüne Tees können zu heißes Wasser ganz und gar nicht leiden. Bei zu hohen Temperaturen lösen sich die in den Teeblättern enthaltenen Bitterstoffe. Dadurch erhält der fertige Tee einen unangenehm bitteren Geschmack. Eine pauschale ideale Aufgusstemperatur gibt es bei grünem Tee nicht. Sie kann je nach Sorte variieren und bewegt sich in der Regel zwischen 60 und 80 Grad.

Bei vielen Wasserkochern lässt sich heutzutage die gewünschte Wassertemperatur einstellen. Das Wasser wird dann nur so lange erhitzt, bis diese Temperatur erreicht ist. Besonders wenn Sie gerne und viel grünen Tee trinken, lohnt sich die Anschaffung eines solchen Geräts. Bei älteren Wasserkochern ohne diese Funktion können Sie die Temperatur entweder mit einem Thermometer oder folgender einfacher Faustregel bestimmen:

Um von 100 auf 80 Grad abzukühlen, benötigt das Teewasser ungefähr zwei Minuten. 70 Grad hat es dann nach etwa fünf Minuten erreicht. Bis es auf 60 Grad heruntergekühlt ist, braucht es acht Minuten.

Nicht zu lange ziehen lassen

Der grüne Tee ist nun also richtig dosiert und aufgegossen haben Sie ihn auch schon. Jetzt muss er natürlich erst einmal ziehen. Dies ist die letzte Hürde, die es bei der Zubereitung von grünem Tee zu überwinden gilt, denn auch hier kann der Tee noch bitter werden. Ein grüner Tee sollte nicht mehr als zwei Minuten ziehen, wobei auch die individuelle Ziehzeit wieder sortenabhängig ist. So gibt es einige grüne Tees, die schon nach einer Minute ihren optimalen Geschmack erreicht haben.

In vielen asiatischen Ländern lässt man grünen Tee oft nur für wenige Sekunden ziehen, gießt ihn dafür aber auch mehrfach auf. Ein gutes Beispiel dafür ist die chinesische Teezeremonie Gong Fu. Bei dieser rituellen Teezubereitung wird der grüne Tee bis zu achtmal aufgegossen.

Und mit diesem Wissen ausgestattet können Sie sich jetzt munter durch die große Welt des grünen Tees probieren. Viele hochwertige Grünteesorten für Einsteiger und auch Tee-Experten finden Sie in unserem Onlineshop.