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Teeplantage in Darjeeling - die Heimat des Flugtees

Was ist eigentlich Flugtee?

Von Teeliebhabern und Fachhändlern wird er meist sehnsüchtig erwartet und auch der ein oder andere Gelegenheits-Teetrinker wird schon über ihn gestolpert sein – die Rede ist von Flugtee. Teekenner werden jetzt wahrscheinlich wissend nicken, während Tee-Novizen die Verwunderung ins Gesicht geschrieben steht. Was sich hinter dieser mysteriös anmutenden Bezeichnung verbirgt und was Flugtee so besonders macht, das klären wir in diesem Beitrag.

Der Name ist Programm

Flugtee meint nicht etwa eine spezielle Teesorte, sondern ist der Begriff für Tee aus der allerersten Ernte des Frühjahrs. Diese First Flush Tees verfügen meist über ein besonders ausgefeiltes und feines Aroma. Dieses hält jedoch leider nur für kurze Zeit an, weshalb es wichtig ist, den Tee so schnell wie möglich auf den Markt zu bringen. Deshalb wird er unmittelbar nach Ernte und Verarbeitung auf dem kürzesten und schnellsten Weg zu Teehändlern auf der ganzen Welt transportiert. Und am besten geht das natürlich mit dem Flugzeug.

Ein frühlingshafter Genuss

Zu den beliebtesten und auch hochwertigsten Flugtees gehören nach wie vor Tees aus dem Anbaugebiet Darjeeling. Sie verfügen über einen zarten und frischen Geschmack, der von blumigen und manchmal sogar süßen Aromen durchzogen sein kann. Nicht umsonst wird Darjeeling auch oft als „Champagner unter den Tees“ bezeichnet. Die Nachfrage nach Darjeeling-Flugtee ist jedes Jahr aufs Neue sehr groß. Die von ihm produzierte Menge fällt jedoch meist eher gering aus. Hierzulande ist er in den Monaten April und Mai erhältlich und ist dann in der Regel bereits innerhalb kürzester Zeit wieder ausverkauft. Wenn Sie also in den Genuss von echtem Flugtee kommen wollen, dann empfiehlt es sich die köstliche Kostbarkeit beim Teehändler Ihres Vertrauens vorzubestellen.

Das Angebot an Flugtee beschränkt sich mittlerweile jedoch nicht mehr nur auf First Flush Darjeeling Tee. Auch Darjeeling aus der zweiten Ernte oder Tees aus dem Anbaugebiet Assam werden heutzutage in Windeseile mit dem Flugzeug in alle Welt verschickt – vorausgesetzt natürlich die Qualität stimmt. Aber auch grüner Tee darf sich inzwischen zum Flugtee zählen. Shincha – so lautet der Name des grünen Juwels, das in etwa das japanische Pendant zum indischen First Flush Darjeeling darstellt.

Die richtige Zubereitung von Flugtee

Da es sich bei Flugtee um einen ganz besonderen Tee handelt, bedarf er auch einer ganz besonderen Zubereitungsweise.

Wie für alle anderen Tees gilt auch hier  – für die Zubereitung möglichst kalkarmes Wasser verwenden. Nur dann kann der Tee seinen Geschmack auch wirklich voll entwickeln. Zum Zeitpunkt des Aufgießens sollte das Teewasser bereits wieder etwas abgekühlt sein. Ideal ist eine Temperatur zwischen 80 und 90 Grad. Pro Tasse wird ein Teelöffel Teeblätter benötigt. Flugtee sollte nicht allzu lange ziehen. Die empfohlene Ziehzeit beträgt zwei bis drei Minuten. Das gilt sowohl für schwarzen als auch für grünen Flugtee.

Besonders hochwertiger Flugtee kann übrigens ohne Probleme ein zweites Mal aufgegossen werden. Beim zweiten Aufguss müssen jedoch sowohl die Wassertemperatur als auch die Ziehzeit etwas reduziert werden.

Vorsicht vor schwarzen Schafen

Leider gibt es immer wieder Anbieter, die die auf dem Markt herrschende hohe Nachfrage nach Flugtee schamlos ausnutzen. Wer seinen Tee als erstes zum Verkauf freigibt, der erzielt auch meist die höchsten Gewinne. So mancher kann sich deshalb nicht gedulden, bis die Teeblätter einen ausreichenden Reifegrad erreicht haben. Stattdessen werden die noch viel zu jungen Blätter vorzeitig geerntet und hatten deshalb auch nie die Gelegenheit, ihren Geschmack vollständig zu entwickeln. Auch bei der Weiterverarbeitung möchte man oft Zeit sparen, was dem ohnehin schon angeschlagenen Aroma nicht gerade zugutekommt. Das Ergebnis – der fälschlicherweise als Flugtee titulierte und oft teuer verkaufte Tee schmeckt unangenehm bitter und bietet garantiert nicht das gewünschte Trinkerlebnis.

Hochwertigen Flugtee erkennt man meist daran, dass er aus höhergelegenen Teegärten stammt. Dort herrschen niedrigere Temperaturen, weshalb die Teepflanzen langsamer wachsen. Folglich landet auch der Flugtee zu einem späteren Zeitpunkt auf dem Markt.

Ein seriöser Teehändler steht immer in engem Kontakt zu seinen Bezugsquellen und weiß damit auch stets über alle relevanten Informationen bezüglich eines Flugtees bestens Bescheid. So kann garantiert werden, dass es sich dabei wirklich um einen authentischen Qualitätstee handelt. Und damit steht dem ganz besonderen Genuss nichts mehr im Wege.