Assam Tee

Assam Tee – der Kraftprotz aus Indien

Die Geschichte hinter dem Namen dieses schwarzen Tees ist schnell erklärt. Assam Tee ist nach seiner Anbauregion benannt, einer Provinz im Nordosten von Indien, die, man glaubt es kaum, den Namen Assam trägt. Etwa 2.400 verschiedene Teegärten gehören zur dieser Provinz. Damit zählt die Region zu den größten Teeanbaugebieten weltweit. Das dort herrschende tropische Klima bietet die idealen Wachstumsbedingungen für die Teepflanze Camellia assamica. Hohe Temperaturen und eine noch höhere Luftfeuchtigkeit lassen die Assampflanze im Rekordtempo wachsen und gedeihen, so dass die durchschnittliche jährliche Menge an geerntetem Tee etwa 500.000 Tonnen beträgt. Zu den wohl bekanntesten Anbauorten zählen die Teegärten Hatimara und Kondoli.

Die vielen Facetten der Camellia assamica

Doch das einzigartige Klima dieser Region sorgt nicht nur für besonders ertragreiche Ernten, sondern verleiht dem Assam Tee auch seinen charakteristischen Geschmack. Generell lässt sich sagen, dass Assam Tee zu den kräftigeren Schwarztees gehört. Sein Aroma ist sehr vollmundig und würzig und wird meist von einem leichten Malzgeschmack begleitet. Der individuelle Geschmack der einzelnen Assam Variationen ergibt sich aus der Lage und der Bodenqualität des jeweiligen Teegartens und dem Zeitpunkt der Ernte.

Bei schwarzem Tee unterscheidet man zwischen dem „First Flush“, also Tee aus der ersten Ernte, und dem „Second Flush“, der aus der zweiten Ernte stammt. Die Ernte des First Flush findet von Februar bis April statt. Hier verfügt der Assam Tee noch über ein blumig-frisches, ja manchmal sogar leicht fruchtiges Aroma. Der Second Flush wird zwischen Mai und Juli geerntet. In dieser Zeit hat der Assam Tee seinen typischen gehaltvollen Geschmack entwickelt. Teekenner erkennen einen echten Qualitäts-Assam aus der zweiten Ernte an den sogenannten „Golden Tips“, das heißt den golden anmutenden Spitzen des getrockneten Teeblattes.

Assam Tee ist eine gern gesehene Komponente in vielen Schwarzteemischungen. Dazu zählen zum Beispiel der English oder Irish Breakfast und die hierzulande äußerst beliebte Ostfriesen Mischung.

In der Kürze liegt die Würze

Wie bei allen anderen Schwarzteesorten auch, genügt bei Assam Tee etwa ein Teelöffel Teeblätter pro Tasse. Genau wie seine Kollegen aus Darjeeling oder Ceylon sollte er stets mit sprudelnd kochendem Wasser aufgegossen werden. Aufgrund des in unserem hiesigen Leitungswasser oft vorkommenden hohen Kalkgehaltes empfiehlt sich hierzu entweder stilles Mineralwasser oder vor Gebrauch gefiltertes Leitungswasser. Da Assam Tee von Natur aus über ein intensives Aroma verfügt, sollte die maximale Ziehdauer nicht mehr als fünf Minuten betragen. In den meisten Fällen reichen drei Minuten bereits voll und ganz aus.

Während einige Teeliebhaber Assam Tee gerade wegen seines kräftigeren Geschmacks schätzen und ihn daher am liebsten pur genießen, bestehen andere darauf, dass sein facettenreicher Charakter erst im verfeinerten Zustand wirklich zur Geltung kommt. Milch, Sahne, Kandiszucker oder Zitronensaft ergänzen Assam Tees perfekt und harmonieren wunderbar mit der für diese Teesorte typischen Malznote. Wirklich viele Spielregeln gibt es nicht beim Genuss von Assam Tee. Nur eines gilt es zu beachten – den Tee bitte niemals mit Milch und Zitronensaft gleichzeitig mischen. Das sagen zumindest die Engländer. Und Teetrinken ist immerhin deren Königsdisziplin.

Aufgrund seiner Geschmacksintensität und seines nicht zu verachtenden Koffeingehalts eignet sich Assam Tee perfekt für alle, die dem Kaffeekonsum entsagen und auf Tee umsteigen wollen. Assam Tee kann Ihnen den allmorgendlichen Spießrutenlauf zu früher Stunde zwar nicht ersparen, dafür aber zumindest um einiges angenehmer gestalten.