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Schwarzer Tee zu lange gezogen – so lässt er sich noch retten

Schwarzer Tee ist in seiner Zubereitung zwar deutlich robuster als beispielsweise grüner Tee oder weißer Tee, allerdings können auch hier wohl oder übel Zubereitungsfehler passieren. Oftmals handelt es sich dabei um eine überzogene Ziehzeit. Und das kann schneller passieren, als man denkt. Eine kleine Ablenkung genügt und schon ist der schwarze Tee, der da gemütlich auf dem Küchentresen zieht, in Vergessenheit geraten. Statt dem erhofften Teegenuss bleibt jetzt nichts anderes übrig, als den viel zu überzogenen Tee wegzuschütten. Oder lässt sich schwarzer Tee, der zu lange gezogen hat, noch retten?

Wie lange muss schwarzer Tee ziehen?

Je nach gewünschter Intensität kann schwarzer Tee zwischen drei und fünf Minuten ziehen. Dabei gilt, je länger der Tee zieht, desto intensiver wird sein Geschmack. Länger als fünf Minuten sollte schwarzer Tee allerdings nicht ziehen.

Von allen „echten“ Tee Sorten hat schwarzer Tee dabei die längste Ziehzeit. Denn bei weißem Tee und Oolong Tee beträgt diese drei Minuten und bei grünem Tee gerade einmal zwei Minuten.

Was passiert, wenn schwarzer Tee zu lange gezogen hat?

Wenn Sie schon einmal einen Schluck überzogenen Schwarztee probiert haben, dann wird Ihnen sicher der unangenehm bittere Geschmack aufgefallen sein. Dieser Geschmack kommt daher, dass sich in den Teeblättern Bitterstoffe und Gerbstoffe befinden. Im heißen Wasser lösen sich diese Stoffe aus den Blättern und gehen stattdessen ins Teewasser über. Je länger die Ziehzeit, desto mehr dieser Stoffe befinden sich dann auch im Teewasser. Folglich wird dann auch der schwarze Tee immer bitterer.

Aber auch wenn schwarzer Tee zu lange gezogen hat, kann er theoretisch noch ohne Bedenken getrunken werden. Denn der Tee schmeckt dann zwar nicht mehr wirklich lecker, hat allerdings auch dann keine negativen gesundheitlichen Auswirkungen. Wenn Sie also keine Probleme mit einem sehr bitteren Geschmack haben, dann können Sie auch bei überzogenem Schwarztee beherzt zur Tasse greifen.

Es gibt den Mythos, dass schwarzer Tee, der zu lange gezogen hat, nicht mehr belebend, sondern beruhigend wirkt. Dieser Mythos ist auch unter den Namen „Doppelwirkung“ und „Drei-bis-fünf-Minuten-Regel“ bekannt. Tatsächlich macht schwarzer Tee auch dann nicht müde, wenn er zu lange gezogen hat. Allerdings dauert es in diesem Fall länger, bis das im Tee enthaltene Koffein zu wirken beginnt. Denn die Gerbstoffe im Teewasser binden das Koffein, sodass dieses nach der Aufnahme in unserem Körper erst wieder gelöst werden muss. Erst dann kann es seine wachmachende Wirkung auf unser Nervensystem entfalten. Daher entsteht der falsche Eindruck, dass das Koffein weniger stark wirkt, wenn schwarzer Tee zu lange gezogen hat. Der Koffeingehalt bleibt allerdings auch dann unverändert.

Was mache ich mit schwarzem Tee, der zu lange gezogen hat?

Da schwarzer Tee mit 100°C heißem Wasser zubereitet wird, sind hier leider keine mehrfachen Aufgüsse möglich. Wenn schwarzer Tee zu lange gezogen hat, können Sie ihn also nicht einfach erneut aufgießen. Das bedeutet aber trotzdem nicht, dass überzogener Schwarztee gleich ein Fall für den Abfluss des Spülbeckens ist.

Denn in vielen Fällen genügen etwas Milch und Zucker, um den Tee wieder milde zu stimmen. Wenn die Ziehzeit lediglich um ein bis zwei Minuten überzogen wurde, funktioniert diese Methode meist ohne Probleme. Anders sieht es aus, wenn der schwarze Tee fünf Minuten oder mehr über seiner eigentlichen Ziehzeit liegt. Hier wären dann schon jede Menge Milch und löffelweise Zucker nötig, um den bitteren Geschmack zu überdecken.

In diesem Fall können Sie einmal versuchen, einen Teil des Tees wegzuschütten und wieder mit heißem Wasser aufzufüllen. So lässt sich der Geschmack oftmals ebenfalls abmildern. Und wenn das auch nicht hilft, dann heißt es wohl oder übel erneut Teewasser aufsetzen und das Glück mit einer neuen Tasse Tee versuchen.

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