Koffein in Tee
Grüne und schwarze Tees gehören nach wie vor zu den weltweit beliebtesten Getränken. Das liegt zum einen an ihrem besonderen Geschmack und ihrer Vielseitigkeit, zum anderen aber auch an ihrem Koffeingehalt. Wie das in Tee enthaltene Koffein wirkt und inwiefern es sich vom in Kaffee enthaltenen Koffein unterscheidet, das erfahren Sie in diesem Beitrag.
Was ist Koffein überhaupt?
Koffein ist eine stimulierend wirkende Substanz, die entweder aus Pflanzen gewonnen oder auf synthetischem Wege hergestellt werden kann. Über 60 verschiedene Pflanzenarten beinhalten den wachmachenden Wirkstoff. Die bekannteste darunter ist der Kaffeestrauch. Aber auch in den Blättern des Mate-Baumes und natürlich in der Teepflanze steckt der Muntermacher. Koffein in seiner Reinform ist ein eher unscheinbares Pulver von weißer Farbe, das bitter schmeckt.
Warum macht Koffein wach?
In unserem Körper gibt es einen Botenstoff mit dem Namen Adenosin. Dieser hat die Aufgabe, nach geistigen oder körperlichen Anstrengungen für ein Gefühl von Müdigkeit zu sorgen. Die in unserem Gehirn vorhandenen Neuronen verfügen über Rezeptoren, an die das Adenosin andockt. Hat es sich dort festgesetzt, so schränken diese Neuronen ihre Arbeit ein und wir werden müde.
In seiner chemischen Struktur ist Koffein dem Adenosin ähnlich. Daher kann auch Koffein an diese Rezeptoren andocken. Die Folge – dem Adenosin wird der Zugang zu den Rezeptoren verwehrt und wir verspüren keine Müdigkeit. Wird das Koffein im Laufe der Zeit wieder abgebaut, so entstehen wieder freie Plätze für das Adenosin. Eigentlich vertreibt Koffein die Müdigkeit also nicht, sondern verzögert nur deren Eintreten.
Wie wirkt Koffein in Tee?
Da Koffein in den Blättern der Teepflanze enthalten ist, steckt es folglich auch in allen aus diesen Blättern hergestellten Teesorten. Dazu zählen grüne, schwarze, weiße und auch Oolong Tees. Möchte man sich über Koffein in Tee informieren, so stößt man ab und an noch auf den Begriff Teein. Dabei handelt es sich um eine veraltete Bezeichnung für das im Tee enthaltene Koffein, die so heutzutage eigentlich nicht mehr verwendet wird.
In seinem chemischen Aufbau ist Koffein in Tee mit dem in Kaffee enthaltenen Koffein identisch. Somit ähnelt sich auch das Wirkungsprinzip. Einige kleine aber feine Unterschiede gibt es jedoch. Zuerst einmal beinhaltet eine Tasse Tee weniger Koffein als eine Tasse Kaffee. Das liegt daran, dass die Dosis an Teeblättern pro Tasse deutlich geringer ausfällt, als die Dosis an Kaffeepulver. In einer Tasse Tee stecken daher im Durchschnitt zwischen 20 und 60 Milligramm Koffein, während eine Tasse Kaffee 80 bis 185 Milligramm des Wachmachers beinhalten kann.
Des Weiteren enthält Tee die Aminosäure L-Theanin. Diese hat eine entspannende Wirkung auf unseren Körper und hemmt damit auch die Wirkung des Koffeins. Auch Antioxidantien zählen zu den Inhaltsstoffen von Tee. Diese sorgen dafür, dass das Koffein langsam und wesentlich gleichmäßiger von unserem Körper aufgenommen wird. Der aufputschende Effekt tritt deshalb weniger abrupt ein, hält dafür aber umso länger an.
Ein schöner Nebeneffekt von Koffein – es sorgt für eine erhöhte Ausschüttung des Hormons Dopamin und damit für gute Laune.
Welche Tees sind koffeinfrei?
Alle Tees, die keine Blätter der Teepflanze enthalten, sind in der Regel auch koffeinfrei. Die meisten Früchtetees, Kräutertees und auch Rooibos Tees können daher auch problemlos von Menschen getrunken werden, die auf Koffein verzichten müssen oder wollen.
Heutzutage werden auch grüne und schwarze Tees in entkoffeinierten Varianten angeboten. Diese sind jedoch niemals gänzlich koffeinfrei. Der Koffeingehalt ist hier lediglich auf weniger Milligramm pro Tasse reduziert. All diejenigen, die bereits auf kleinste Mengen Koffein empfindlich reagieren, sollten also auch diese Tees lieber meiden.