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Tee aus den Azoren – Europas älteste Teeplantage

Der Anbau von Tee ist nicht nur auf dem asiatischen Kontinent, sondern auch in Europa möglich. So gibt es sowohl in England als auch hier in Deutschland Teegärten, in denen experimentell Teeanbau betrieben wird. Dabei handelt es sich aber wirklich nur um Experimente mit entsprechend geringer Ausbeute, die daher auch nicht im großen Stile käuflich zu erwerben sind. Aber das sind noch lange nicht die einzigen Orte in Europa, an denen Tee angebaut wird. Auch die Azoren zählen zu den europäischen Teeanbaugebieten. Was genau es mit Azoren Tee auf sich hat, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Was sind die Azoren?

Eventuell kennen Sie die Azoren ja bereits aus dem Wetterbericht. Schließlich fallen hier ja des Öfteren die Begriffe Azorenhoch und Azorentief. Jenseits des Wetterberichts handelt es sich bei den Azoren um eine Inselgruppe, die sich im Atlantischen Ozean befindet und zu Portugal gehört.

Wenn man das Klima, das auf den Azoren herrscht, mit nur einem Wort beschreiben müsste, dann wäre das höchstwahrscheinlich „traumhaft“. Denn im Sommer wird es dort im Durchschnitt meist nicht wärmer als 25 Grad, während die Temperaturen im Winter meist nicht unter 10 Grad fallen. Damit sind dort die perfekten klimatischen Verhältnisse gegeben, in denen sich die Teepflanze pudelwohl fühlt.

Aber nicht nur das Klima, sondern auch der Boden eignet sich perfekt für den Anbau von Tee. Denn der Boden auf den Azoren ist leicht sandig und enthält zudem viele Mineralstoffe und auch Eisen. Zudem ist das Terrain hügelig, was den Teepflanzen einen idealen Schutz vor der Witterung bietet.

Die Geschichte des Teeanbaus auf den Azoren

Während es sich bei den anderen europäischen Teegärten und Teeplantagen um moderne Experimente handelt, blickt der Azoren Tee auf eine deutlich längere Geschichte zurück. Denn auf den Azoren wird Tee bereits seit etwas mehr als 250 Jahren angebaut.

Ursprünglich wurde die Anbaufläche für Orangenbäume genutzt. Mitte des 18. Jahrhunderts gelangte dann die Teepflanze von China auf die Azoren. Da man schnell erkannte, dass die Teepflanze in den dort herrschenden Bedingungen problemlos wuchs und gedieh, ersetzten diese nach und nach die Orangenbäume, sodass die Hänge heutzutage beinahe nur noch von Tee besiedelt sind.

Die Teeplantage befindet sich auf Sao Miguel, der größten Insel der Azoren. Damals wie heute wird dort zum größten Teil Tee für den Eigenbedarf der Einwohner produziert. In geringen Mengen wird der Azoren Tee auch in andere europäische Länder exportiert. Tatsächlich ist hier Deutschland ganz vorne mit dabei.

Ursprünglich wurde der Azoren Tee in vielen verschiedenen Teefabriken hergestellt. Heutzutage sind noch zwei dieser Teefabriken aktiv. Sie tragen die Namen Cha Gorreana und Cha Porta Fromoso. Gemeinsam mit einer Teefabrik in Cornwall sind die beiden auf den Azoren ansässigen Fabriken die einzigen europäischen Orte, in denen heutzutage noch Tee hergestellt wird. Bei dem Tee, der auf den Azoren produziert wird, handelt es sich sowohl um grünen als auch schwarzen Tee.

Was macht Azoren Tee so besonders?

Die Plantage, die noch heutzutage für den Anbau von Tee genutzt wird, befindet sich in der Nähe des Meeres. Schädlinge, die der Teepflanze in anderen Anbauregionen das Leben schwer machen, gibt es hier deshalb nicht. Aus diesem Grund kann bei Azoren Tee auch komplett auf den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln verzichtet werden.

Die besondere Beschaffenheit des Bodens, auf dem die Teepflanze wächst, sorgt dafür, dass der Tee kaum Bitterstoffe ausbildet. Azoren Tee wird noch traditionell in Handarbeit hergestellt und zeichnet sich durch einen besonders milden und sanften Geschmack aus.

Wenn es um die Zubereitung geht, so unterscheiden sich grüner Tee und schwarzer Tee aus den Azoren nicht von ihren Pendants aus China, Indien oder Japan. Allerdings hat grüner Azoren Tee die wunderbare Eigenschaft, dass er selbst bei überzogener Ziehzeit nicht ungenießbar bitter wird.

Wenn Sie also einmal die Gelegenheit haben, Tee aus den Azoren zu probieren, dann sollten Sie diese unbedingt ergreifen. Es lohnt sich definitiv!

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