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Die Teepflanze Camellia sinensis

Diese Tees gelten als die besten Tees der Welt

Die Auswahl an unterschiedlichen Teesorten ist groß. Da liegt es nahe, dass es bei einzelnen Tees zu enormen Qualitätsunterschieden kommen kann. So gibt es bei grünem, schwarzem, weißem und auch Oolong Tee einige Vertreter, die man lieber meiden sollte. Andere wiederum stechen durch ihre besonders hohe Qualität aus der breiten Masse hervor – und genau diese Kostbarkeiten möchten wir Ihnen in diesem Beitrag vorstellen.

Pu Erh Tee – der Rotwein unter den Tees

Zugegeben, das Konzept hinter Pu Erh Tee mag vielen auf den ersten Blick etwas seltsam erscheinen. Schließlich wird dieser Tee unter Zuhilfenahme von Mikroorganismen einem ganz besonderen Fermentierungsprozess unterzogen. Dieser dauert mindestens fünf Jahre und findet in speziellen Reifekammern statt. In dieser Zeit bildet der Tee dann seinen charakteristischen Geschmack aus – ein mildes, leicht erdiges bis nussiges und dezent süßes Aroma.

Wie bei einem guten Rotwein gilt auch bei Pu Erh Tee – je älter, desto besser. Das Reifeverfahren kann bei manchen Pu Erh Tees deshalb sogar zwischen zwanzig und dreißig Jahre dauern. Diese Tees erzielen oft hohe Marktpreise und sind bei Teekennern auf der ganzen Welt höchstbegehrt.

Da Hong Pao – ein adeliger Tee

China ist das Mutterland allen Tees. Da ist es nicht verwunderlich, dass das Land auch einige der besten Tee-Anbaugebiete sein Eigen nennt. Eines davon ist das Wuyi Gebirge. Von dort stammt der Da Hong Pao, welcher als der berühmteste und beste Oolong Tee dieser Region gilt. Dieser Tee galt früher als eine so große Kostbarkeit, dass er lange Zeit nur dem kaiserlichen Hofe vorbehalten war. Deshalb wird dieser Oolong Tee im Chinesischen auch als der „Kaiser des Tees“  bezeichnet.

Die Blätter, die für die Produktion des Da Hong Pao verwendet werden, stammen teilweise von 350 Jahre alten Teepflanzen. Eine kommerzielle Nutzung findet bei diesen Pflanzen jedoch nur noch in den seltensten Fällen statt – das letzte Mal im Jahr 2004. Dort wurden 20 Gramm Da Hong Pao für umgerechnet 21.000 US-Dollar versteigert.

Der heutzutage für gewöhnlich im Handel erhältliche Da Hong Pao wird noch immer in der Region um das Wuyi Gebirge produziert, stammt aber von deutlich jüngeren Teepflanzen. An seinem exquisiten Geschmack, der dem Tee zu seinem Adelstitel verholfen hat, hat sich bis heute jedoch nichts geändert. Der Da Hong Pao hat einen für Oolong Tee typischen blumig-süßen Geschmack, verfügt aber auch über ein leicht würziges und im Angang sogar mineralisches Aroma.

Long Jing – das Original aus Zhejiang

Der nächste Tee auf unserer Liste stammt ebenfalls aus China. Er trägt den Namen Long Jing und hat seinen Ursprung in Region Zhejiang. So wie auch der indische Darjeeling Tee, gilt dieser chinesische Grüntee ebenfalls bei vielen Teekennern als der „Champagner unter den Tees“.

Als besonders hochwertig gilt der im Frühjahr geerntete Long Jing. Für diesen Tee werden nur die kleinen, zarten Blattknospen der Teepflanze geerntet. Unmittelbar danach werden die Knospen in einem Wok geröstet. Das verleiht dem Tee ein ganz besonderes Röstaroma, das über eine angenehm nussige Note verfügt.

Aufgrund seiner hohen Popularität haben inzwischen viele weitere Regionen in China damit begonnen, ihre eigene Version des Long Jing zu produzieren. Da sich dort jedoch sowohl Klima als auch Boden stark von dem in Zhejiang unterscheiden und oftmals auch das nötige Wissen zur Herstellung von Long Jing fehlt, haben diese Tees meist eine geringe Qualität. Wer den Long Jing also unverfälscht genießen möchte, der sollte stets zum Original aus Zhejiang greifen.

Dong Ding Oolong – der Schatz aus Taiwan

Die Insel Taiwan ist für ihre vielen hochwertigen Oolong Tees bekannt. Der berühmteste unter ihnen ist der Dong Ding Oolong. Er wird im taiwanesischen Hochland angebaut und hat seinen Ursprung in der Gegend rund um die Dörfer Pingding, Yonglong und Fenghuang. Die für den Dong Ding Oolong verwendeten Teepflanzen wachsen dort an Berghängen heran, die das ganze Jahr über eine kontinuierliche Wasserversorgung liefern. Die Ernten fallen dadurch besonders ertragreich aus und der Tee kann einen besonders feinen Geschmack ausprägen.

Der Dong Ding Oolong wird in reiner Handarbeit hergestellt. Selbst das Rollen der Blätter erfolgt hier per Hand. Dong Ding Oolong ist ein eher stärker anfermentierter Oolong mit einer dunklen Blattfarbe. Er hat einen kräftigen Geschmack und weist fruchtige Züge auf. Einen qualitativ besonders hochwertigen Dong Ding Oolong erkennt man übrigens an der Farbe seines Aufgusses – je höher die Qualität, desto mehr geht die Tassenfarbe ins Rote.

Gyokuro – Tee, der einen Schatten hat

Neben China ist auch Japan als Produzent von besonders edlem grünem Tee bekannt. Neben Alltagstees wie Sencha, Bancha oder Genmaicha bringt das Land auch eine ganz besondere Spezialität hervor – den Gyokuro. Dieser Name bedeutet etwa so viel wie „kostbarer Tautropfen“ und ist in diesem Fall auch Programm.

Für den Gyokuro werden nur die allerjüngsten Blatttriebe verwendet. Vor der Ernte werden die Teepflanzen etwa 40 Tage durch Bambusmatten beschattet. Dadurch erhält der Tee seinen speziellen Geschmack, der allgemein als „umami“ bezeichnet wird, was im japanischen einfach „köstlich“ bedeutet. Gyokuro schmeckt fein-herb, frisch und leicht süßlich.

Der Tee kann sehr hohe Marktpreise erzielen. So ist es nicht unüblich das 100g Gyokuro für 200 Euro und mehr verkauft werden.