
In welchen Ländern wird der meiste Tee angebaut?
Zusammen mit Wasser ist Tee das am meisten auf der Welt konsumierte Getränk. Auch wenn sich seine tausendjährige Geschichte über den kompletten Erdball erstreckt und es kaum ein Land gibt, in dem nicht Tee getrunken wird, so kann Tee doch nur in ein paar ausgewählten Regionen unserer Erde angebaut werden. Einige dieser Anbauregionen stechen dabei durch ihre besonders hohen Produktionszahlen hervor. Welche das sind, erfahren Sie in diesem Beitrag.
China
China ist nicht nur das Mutterland des Tees, sondern auch der größte Teeproduzent auf der Welt. Rund 3 Millionen Tonnen Tee pro Jahr werden dort produziert. Chinesischer Tee zeichnet sich dabei durch eine besonders große Sortenvielfalt aus, die Schwarztee, Grüntee, Oolong Tee, weißen Tee und Pu Erh Tee umfasst. Da es in China selbst zahlreiche verschiedene Anbaugebiete und Teegärten gibt, von denen alle über ganz eigene Umweltverhältnisse und Produktionsmethoden verfügen, weist Tee aus China sehr viele verschiedene Geschmacksvariationen auf.
Indien
Auf Platz 2 der größten Teeproduzenten liegt Indien, wo immerhin stolze 1,3 Millionen Tonnen Tee pro Jahr produziert werden. Indien verfügt über drei Hauptanbauregionen, die die Namen Assam, Darjeeling und Nilgiri tragen. In Indien wird hauptsächlich schwarzer Tee hergestellt, der je nach Anbaugebiet einen komplett anderen Charakter hat. Seit einigen Jahren experimentiert man aber auch mit der Herstellung von grünem Tee, wenn auch in deutlich geringeren Mengen.
Kenia
Bei afrikanischem Tee denken die meisten wahrscheinlich direkt an Rooibos Tee. Tatsächlich ist Afrika aber auch ein Produzent von hervorragenden Schwarztees. Ganz besonders Kenia sticht hier mit mehr als 560.000 Tonnen pro Jahr hervor. Rund ein Viertel der Exporteinnahmen werden in Kenia durch Tee generiert. Kenianischer Tee wird hauptsächlich als Füllung für Teebeutel genutzt, einige Sorten wie der Tinderet werden aber auch als loser Tee angeboten.
Sri Lanka
Auf Sri Lanka wird der schwarze Ceylon Tee angebaut. Auch wenn das Land über eine vergleichsmäßig geringe Anbaufläche verfügt, so werden dort doch rund 300.000 Tonnen Tee pro Jahr hergestellt. Die Teeindustrie ist eine der Hauptindustrien des Landes. Die Bezeichnung Ceylon Tee beruft sich noch auf den alten Namen Sri Lankas, den das Land unter der britischen Kolonialherrschaft trug. Denn dieser lautete Ceylon. Tatsächlich wurde dort zunächst hauptsächlich Kaffee angebaut. Aufgrund von Kaffeerost gingen jedoch die meisten Plantagen zugrunde, sodass man notgedrungen auf Tee umstieg.
Türkei
Auch wenn es sich bei der Türkei um den fünftgrößten Teeproduzenten der Welt handelt, so ist sie vielen als solcher noch recht unbekannt. Das liegt daran, dass ein Großteil der rund 240.000 Tonnen Tee für den jährlichen Eigenbedarf produziert wird und nur eine geringe Menge davon exportiert wird. In der Türkei wird hauptsächlich Schwarztee hergestellt. Das Land hat einen der größten Pro-Kopf-Verbräuche von Tee auf der ganzen Welt.
Und wie sieht es in anderen Ländern aus?
Weitere große Teeanbaugebiete sind Vietnam, Indonesien und auch Bangladesch. Bis auf wenige Spezialitäten-Tees ist Tee aus diesen Ländern bei uns jedoch noch nicht sehr geläufig und wird hauptsächlich für den Eigenbedarf produziert.
Wie wird sich die Teeproduktion in Zukunft entwickeln?
Der Klimawandel ist eine große Bedrohung für die traditionellen Anbaugebiete von Tee, da sich durch ihn sowohl die Temperaturen als auch der Niederschlag ändern. Das hat selbstverständlich auch Einfluss auf das Wachstum der Teepflanze und damit auch auf die Erträge und die Qualität des Tees. Während alteingesessene Produzenten wie Indien und China daher auf eine ungewisse Zukunft zusteuern, starten andere Länder wie Argentinien oder einige afrikanische Ländern gerade mit dem Teeanbau durch. Es ist also wahrscheinlich, dass die Teeproduktion in den kommenden Jahren einen starken Wandel durchlebt.