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In Händen gehaltene Schale mit Schwarztee

Die perfekte Teezubereitung mit dem richtigen Wasser

Eine Tasse Tee ist schnell zubereitet: Den Teebeutel oder den losen Tee in die Tasse, je nach Teesorte Wasser mit der richtigen Temperatur dazu gießen, einige Minuten ziehen lassen und fertig. Doch wie bereits der große Meister Zhang Dafu aus der Qing-Dynastie wusste, hängt die Qualität eines Tees vom verwendeten Wasser ab. Eine Richtlinie besagt, dass eine Tasse Tee zu 20 % vom Tee selbst und zu 80 % vom richtigen Wasser abhängt. Wenn Sie denken, Wasser hätte keinen Geschmack, dann probieren Sie mal zu Testzwecken verschiedene stille Wasser aus dem Supermarkt. Sie werden feststellen, das sich auch bei Wasser ganz unterschiedliche Geschmacksnoten bestimmen lassen.

Der Einfluss der Wasserhärte

Für einen geschmackvollen Tee, sollte das Wasser am besten nicht lange in der Leitung oder dem Wasserkocher gestanden haben. Dadurch verliert das Wasser seine wesentlichen Bestandteile und allen voran den für den Geschmack entscheidenden Sauerstoff. Das richtige Wasser sollte demnach frisch, reich an Mineralien, sauerstoffhaltig und einen nicht zu hohen Härtegrad besitzen. Der Härtegrad setzt sich aus den im Wasser enthaltenen Calcium- und Magnesiumionen zusammen. Je mehr davon im Wasser vorhanden sind, desto höher ist der Härtegrad. Diese beiden Inhaltsstoffe verbinden sich bei der Zubereitung mit den Säuren im Tee, die allerdings für das Aroma eine entscheidende Rolle spielen. Mit dem Einsatz von zu hartem Wasser hindert man also den Tee daran seine Geschmacks- und Aromastoffe vollständig zu entfalten. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass sich bei einem mit weichem Wasser aufgebrühten Tee die Aromen besser entwickeln können und den Tee somit runder machen.

Das richtige Teewasser

Die ideale Wasserhärte für Tee beträgt laut Experten etwa 8°dh (deutsche Härte). In Deutschland liegt der durchschnittliche Härtegrad bei 16°dh und unser Leitungswasser kann aufgrund der hohen sanitären Standards fast überall ohne Aufbereitung getrunken werden. Die unten stehenden Tabelle zeigt die durchschnittlichen Werte der Bundesländer.

Stadt Härtegrad ° dH
Brandenburg 18,00 °dH
Berlin 17,00 °dH
Baden-Württemberg 16,00 °dH
Bayern 18,00 °dH
Bremen 8,00 °dH
Hessen 16,00 °dH
Hamburg 16,00 °dH
Mecklenburg-Vorpommern 18,00 °dH
Niedersachsen 14,00 °dH
Nordrhein-Westfalen 15,00 °dH
Rheinland-Pfalz 15,00 °dH
Schleswig-Holstein 14,00 °dH
Saarland 11,00 °dH
Sachsen 11,00 °dH
Sachsen-Anhalt 23,00 °dH
Thüringen 19,00 °dH
Quelle: www.wasserhaerte.net

Für einen schnellen Tee ist Leitungswasser in den meisten Fällen ausreichend. Möchte man seine Tasse jedoch in vollen Zügen genießen und das ganze Aroma des Tees schmecken, sollte man weiches Wasser verwenden.

Wasser aufbereiten

Die einfachste und schnellste Lösung ist, sein Leitungswasser vorab einmal aufzukochen und es einige Minuten stehenzulassen. Diesen Vorgang wiederholt man anschließend zwei bis dreimal. Bei dieser Methode kann das Chlor entweichen und Kalk kann sich absetzen. Der Nachteil ist jedoch, dass dabei auch sehr viel Sauerstoff verloren geht, wodurch der Tee am Ende eher fad schmeckt. Eine bessere Lösung bieten deshalb Wasserfilter. Durch die Filter wird nicht nur die Wasserhärte beeinflusst, sondern auch die Belastung durch Schwermetalle. Zudem fügen sie dem Wasser sogenannte Austauschstoffe wie Kalium und Citrat hinzu.

Mineral- oder destilliertes Wasser

Anstatt das Leitungswasser aufzubereiten, könnte man auf die Idee kommen einfach Mineralwasser zu verwenden. Abgesehen davon das es auf Dauer vermutlich recht teuer wäre, würde es leider nur bedingt funktionieren, da natürliches Mineralwasser häufig Kalzium und Hydrogencarbonat enthält. Die beiden Stoffe können beim Kochen Kalk bilden, welcher sich dann als kleine weiße Flöckchen absetzt. Des Weiteren wandelt sich das Hydrogencarbonat beim Kochen zu Kohlendioxid und entweicht dem Wasser, sodass das Carbonat zurückbleibt und den pH-Wert des Wassers anhebt.

Destilliertes Wasser stellt ebenso eine eher schlechte Alternative zum Leitungswasser dar, da in diesem Wasser keine Mineralien mehr vorhanden sind. Ein Tee mit destilliertem Wasser würde aus diesem Grund eher fad schmecken.

Fazit

Wer nur ab und zu mal einen Tee trinkt, wird vermutlich keinen großen Aufwand betreiben, um das Wasser für eine Tasse aufzubereiten. Bleibt es jedoch nicht bei diesen wenigen Tassen Tee und man bedenkt, wie viel Wasser beispielsweise für den morgendlichen Kaffee dazukommt – dann lohnt sich die Investition in einen Wasserfilter in jedem Fall. Die Kosten für einen solchen Wasserfilter und die dazugehörigen Kartuschen sind relativ überschaubar. Und nicht nur Geräte wie Wasserkocher und Kaffeemaschine werden es Ihnen danken, Sie werden auch feststellen, dass der Tee plötzlich „irgendwie anders“ schmeckt. Versuchen Sie es und lassen Sie sich von den neuen Aromen Ihres Tees verzaubern.