
Welchen Einfluss hat das Klima auf den Geschmack von Tee?
Alle (echten) Teesorten werden aus der gleichen Teepflanze hergestellt. Dennoch schmeckt beispielsweise Assam Tee komplett anders als Darjeeling Tee oder Ceylon Tee. Das liegt daran, dass der Geschmack des Tees durch die Umwelt bestimmt wird, in der die Teepflanze wächst. Neben der Beschaffenheit des Bodens spielt hier auch das Klima eine große Rolle. Aber welchen Einfluss hat das Klima denn genau auf Tee? Das erfahren Sie in diesem Beitrag.
Welche Rolle spielt die Temperatur?
Die Temperaturen haben direkten Einfluss auf das Wachstum der Teepflanze. Bei kühleren Temperaturen wächst die Teepflanze langsamer als bei warmen Temperaturen. Die Wachstumsgeschwindigkeit wirkt sich wiederum auf den Geschmack des Tees aus.
Ein gutes Beispiel hierfür sind Assam Tee und Darjeeling Tee. Beide Teesorten werden in Indien angebaut, aber in zwei unterschiedlichen Anbauregionen. In Assam herrscht ein subtropisches Klima mit Temperaturen von bis zu 30°C. Dementsprechend schnell wächst dort auch die Teepflanze. Das sorgt dafür, dass der Tee ein sehr kräftiges, malziges und würziges Aroma ausbildet, für das Assam Tee bekannt und beliebt ist.
Darjeeling Tee wird dagegen in einer Höhenlage angebaut, wo deutlich kühlere Temperaturen herrschen. Die Teepflanzen wachsen dort daher nur langsam, was in dem für Darjeeling typischen frühlingshaften und blumigen Geschmack resultiert.
Aber Achtung, die Temperatur kann sich natürlich auch negativ auf den Geschmack auswirken. Ist das Klima zu heiß, dann kann es passieren, dass der fertige Tee über einen unangenehm bitteren Geschmack verfügt.
Welche Rolle spielt der Niederschlag?
Die Niederschlagsmenge bestimmt unter anderem darüber, welche und wie viele Inhaltsstoffe die Teepflanze in ihren Blättern ausbildet. Wenig Niederschlag löst bei der Teepflanze eine Stressreaktion aus, wodurch sie größere Mengen von geschmacksgebenden Inhaltsstoffen bildet. Die sorgt dann für einen besonders kräftigen und reichhaltigen Geschmack.
Wenn es ausreichend regnet, dann führt das dazu, dass die Teepflanze entspannt wachsen kann. Die Teepflanze erhält durch den Niederschlag jede Menge Nährstoffe, was dann wiederum in einem frischen und facettenreichen Aroma resultiert. Zudem haben Tees aus niederschlagsreichen Regionen oftmals eine leicht süße Note.
Wird die Teepflanze allerdings zu viel Niederschlag ausgesetzt, dann resultiert dies in einem sehr dünnen und faden Geschmack. Zudem kann zu viel Regen die Ausbreitung von Krankheiten begünstigen.
Welche Rolle spielt die Höhenlage?
Tee, der in großen Höhenlagen angebaut wird, ist oftmals für seine besondere Qualität bekannt. Das liegt zum einen daran, dass die großen Höhen für Erntemaschinen nur schwer bis kaum zu erreichbar sind und die Tee-Ernte deshalb in Handarbeit stattfinden muss. Zudem bedeutet eine große Höhenlage auch niedrige Temperaturen und viel Niederschlag, der beispielsweise in Form von Nebel die Teepflanzen umhüllt.
Wie bereits erwähnt, sorgen kühlere Temperaturen und höhere Niederschlagsmengen dafür, dass der Tee einen besonders feinen, facettenreichen, frischen und unter Umständen sogar süßen Geschmack ausbildet. Das gilt natürlich nicht nur für Schwarztee aus Darjeeling, sondern auch für so manchen Grüntee oder Oolong Tee.
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