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Hierzulande noch unbekannt – Tee aus Malaysia

Tee hat sich im Laufe der Jahrhunderte zu dem Nationalgetränk vieler Länder gemausert. Dazu zählen nicht nur Indien, China und Japan, sondern auch Malaysia. Da ist es auch kein Wunder, dass in dem südostasiatischen Land ebenfalls reger Teeanbau betrieben wird. Im Teefachhandel findet sich Tee aus Malaysia hierzulande trotzdem eher selten. Alles über malaysischen Tee erfahren Sie in diesem Beitrag.

Malaysia – ein zweigeteiltes Land

Malaysia, wie wir es heute kennen, gibt es erst seit 1965. Ursprünglich unterstand es der britischen Kolonialmacht und war ein Konglomerat aus mehreren Sultanaten. Die Besonderheit des Landes – es besteht aus zwei Teilen: Das Festland von Westmalaysia, das auf der malaiischen Halbinsel liegt, und Ostmalaysia, bei dem es sich um einen Inselteil auf Borneo handelt.

Bei Westmalaysia, das an Thailand und Singapur angrenzt, handelt es sich um den kleineren Landesteil. Dennoch lebt hier etwa 80 Prozent der Bevölkerung. Das mag unter anderem daran liegen, dass sich auch die malaysische Hauptstadt Kuala Lumpur in Westmalaysia befindet. Ebenfalls in Westmalaysia gelegen sind die „Cameron Highlands“. Dort wird der Großteil des malaysischen Tees angebaut und produziert.

Zwar macht Ostmalaysia den größeren Teil des Lands aus, doch hier lebt nur rund ein Fünftel der Gesamtbevölkerung. Die Insel Borneo ist noch zum Großteil von Regenwald bedeckt. Dementsprechend hält sich dort auch das wirtschaftliche Treiben in Grenzen. Zwar findet auch hier Teeproduktion statt, aufgrund der Umweltverhältnisse fällt die Ausbeute jedoch nur sehr gering aus.

Die Cameron Highlands – der malaysische Tee Hotspot

Knapp 200 Kilometer von Kuala Lumpur entfernt befinden sich die Cameron Highlands. Sie sind ein Teil der Titiwangsa Bergkette, die Westmalaysia von Norden nach Süden durchzieht. Hier wird in etwa 1.500 Metern Höhe neben Obst und Gemüse auch Tee angebaut. Mit Temperaturen von 10°C bis 25°C, einer hohen Niederschlagsmenge und äußerst fruchtbarem Boden herrschen hier die idealen Bedingungen für den Teeanbau.

Die Cameron Highlands sind nach dem britischen Kartografen William Cameron benannt, der 1885 für die britische Kolonialmacht deren Kartografie durchführte. Zu Kolonialzeiten waren die Highlands ein beliebter Erholungsort für Kolonialbeamte und deren Familien. Aber auch heute noch sind sie ein beliebtes Urlaubsziel für Einheimische und Touristen.

1929 wurde in den Highlands zum ersten Mal Tee angebaut. Durchgeführt wurde dieses Experiment von dem britischen Geschäftsmann J.A. Russel und seinem Geschäftspartner A.B. Milne, einem erfahrenen Teepflanzer aus Ceylon. Inzwischen produziert das Land jährlich um die 40.000 Tonnen Tee. Was in absoluten Zahlen wie eine ungeheure Menge wirkt, ist im Vergleich zu anderen teeproduzierenden Ländern dennoch verschwindend gering. Schließlich macht der in Malaysia angebaute Tee gerade einmal knapp 0,5 Prozent des jährlich weltweit produzierten Tees aus. Tee wird hauptsächlich für den Eigenbedarf angebaut und nur in sehr geringen Mengen exportiert. Malaysischer Tee ist eher kräftig im Geschmack und am besten mit second flush Assam Tee zu vergleichen.

So trinken die Malaien ihren Tee

Etwa 25 Prozent der Einwohner Malaysias haben chinesische Vorfahren, bei 8 Prozent lassen sich indische Wurzeln feststellen. Beide Länder zählen zu den bekanntesten Teeproduzenten weltweit. Da ist es keine Überraschung, dass auch in Malaysia gerne und vor allem viel Tee konsumiert wird. In Malaysia trinkt man bevorzugt „teh tarik“. Dabei handelt es sich um starken schwarzen Tee, den man zusätzlich noch mit Kondensmilch verfeinert.

Der Begriff „teh tarik“ stammt aus der malaysischen Landessprache und bedeutet „gezogener Tee“. Gemeint ist damit die besondere Zubereitungsart des Tees. Denn der Tee wird mehrmals in einem immer größer werdenden Abstand zwischen zwei Gefäßen hin und her geschüttet. Das sorgt dafür, dass der Tee schneller abkühlt und verleiht im gleichzeitig noch eine schaumige Konsistenz. „Teh tarik“ ist in Malaysia fast in allen Restaurant und Cafés erhältlich.

Tee auf malaysische Art können Sie auch ganz einfach zuhause genießen. „Teh tarik“ ist schnell und mit nur wenigen Zutaten selbst zubereitet. Für eine Tasse benötigen Sie:

  • 3 Teelöffel starken Schwarztee (wir empfehlen hier Ceylon Tee oder Assam Tee)
  • 2 Teelöffel gesüßte Kondensmilch
  • 250 ml Wasser
  • 2 Tassen

Bringen Sie das Teewasser zum Kochen. Brühen Sie damit anschließend den schwarzen Tee in einer der Tassen auf und lassen Sie ihn für 3 Minuten ziehen. Entfernen Sie die Teeblätter und rühren Sie die Kondensmilch in den Tee.

Schütten Sie jetzt den Tee von einer Tasse in die andere. Versuchen Sie dabei, den Tee aus einer möglichst großen Höhe zu schütten. So erhält er eine schöne Schaumkrone. Diesen Vorgang können Sie bis zu fünfmal wiederholen.