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Sind Teebeutel günstiger als loser Tee?

Wirft man einen Blick auf die am meisten getrunkenen Getränke weltweit, so ist Wasser natürlich auf Platz 1. Direkt danach folgt allerdings schon der Tee. Schaut man sich den Teekonsum auf der Welt etwas näher an, so wird man vielleicht überrascht sein – denn tatsächlich handelt es sich nur bei rund 20 Prozent des getrunkenen Tees um losen Tee. Die restlichen 80 Prozent werden in Form von Beuteltee konsumiert. Das mag unter anderem daran liegen, dass Beuteltee meist relativ günstig im Supermarkt zu haben ist, während man für losen Tee zumindest scheinbar oftmals tiefer in die Tasche greifen muss. Aber sind Teebeutel wirklich günstiger als loser Tee?

Was ist der Unterschied zwischen Teebeuteln und losem Tee?

Bei losem Tee handelt es sich um ganze Teeblätter oder auch größere Bruchstücke von Teeblättern (sogenannter Broken Tee). Für Teebeutel werden dagegen meist die sehr kleinen und feinen Teepartikel (Fannings oder Dust) verwendet, die bei der Teeproduktion anfallen.

Ein kurzer Exkurs in die Blattgrade von Tee

Bei den Begriffen Broken, Dust und Fannings handelt es sich um sogenannte Blattgrade. Der Blattgrad ist ein Qualitätsmerkmal, das ausschließlich bei Schwarztee zum Einsatz kommt und genutzt wird, um die Unversehrtheit der Teeblätter zu beschreiben. Mithilfe des Blattgrades lassen sich beispielsweise Aussagen über die Verarbeitungsweise oder auch den Geschmack des Tees treffen. Die Blattgrade werden in der Regel mit einem Großbuchstaben abgekürzt und sind Teil des jeweiligen Teenamens. Man unterscheidet insgesamt vier verschiedene Blattgrade:

  • Blatt Tee: höchster Blattgrad, ganze Blätter, wird nicht abgekürzt
  • Broken: größere Bruchstücke von ganzen Blättern, wird mit B abgekürzt
  • Fannings: feine Teeblatt-Teilchen ohne Stängel oder Rippen, wird mit F abgekürzt
  • Dust: feine staubartige Teepartikel, wird mit D abgekürzt

Der Grund, warum für Teebeutel meist Fannings oder Dust verwendet werden, ist recht simpel. Denn durch das Übergießen mit heißem Wasser beginnen die Teeblätter aufzuquellen und beanspruchen daher mehr Platz. Würde man ganze Blätter in den Teebeutel geben, so würde es bereits nach kurzer Zeit ganz schön eng im Teebeutel werden. Fannings und Dust haben dagegen genügend Platz, um sich bequem auszubreiten. Eine Ausnahme bilden Pyramidenbeutel. Diese sind meist so geräumig, dass sich auch Blatt Tee und Broken Tee problemlos entfalten können.

Was sind die Vorteile von losem Tee?

Loser Tee bietet Ihnen gleich mehrere Vorteile. So bleibt Ihnen zum einen die Dosierung komplett selbst überlassen. Ist Ihnen der Tee zu stark oder zu schwach, dann können Sie den Tee ganz einfach niedriger oder höher dosieren und so ganz Ihren persönlichen Geschmack treffen. Zum anderen bietet loser Tee eine deutlich größere Sortenvielfalt als Beuteltee. Viele besondere Teespezialitäten sind sogar nur als loser Tee erhältlich.

Gerade grüner Tee und Oolong Tee haben als lose Tees einen besonderen Vorteil – sie können mehrfach aufgegossen werden. Bei der Beutel-Variante ist das meist nicht möglich, da die feinen Teepartikel ihr Aroma wesentlich schneller ins Teewasser abgeben. Ein zweiter Aufguss wäre bei Beuteltee daher leider viel zu fade.

Und warum sind Teebeutel trotzdem so beliebt?

Dass ein Großteil aller Teetrinker dennoch auf Teebeutel schwört, hat neben dem vermeintlichen Preisvorteil noch einen weiteren Grund. Denn in einem Teebeutel erhält man den Tee direkt praktisch für eine Tasse vorportioniert und muss diesen nur noch mit heißem Wasser aufgießen. Die Teezubereitung gestaltet sich daher schnell und einfach und ist auch problemlos unterwegs oder m Büro möglich.

Ist Beuteltee jetzt wirklich günstiger?

Dass Teebeutel günstiger sind als loser Tee, wirkt in einigen Fällen nur auf den ersten Blick so. Denn oftmals ist loser Tee deutlich ergiebiger als Beuteltee. Das liegt unser anderem daran, dass einige lose Tees wir Grüntee oder Oolong Tee mehrmals aufgegossen werden können. Auf lange sich fällt loser Tee daher meist sogar günstiger aus als Beuteltee.

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