
Woher kommt der Afternoon Tea?
Wenn Sie sich einmal näher mit der britischen Kultur auseinandergesetzt haben, dann werden Sie sicher auch über die Tradition des Afternoon Teas gestolpert sein. Während viele europäische Länder über eine ganz eigene Teekultur verfügen, ist wohl keine so berühmt wie die britische. Aber woher kommt eigentlich der Afternoon Tea? Das verraten wir Ihnen in diesem Beitrag.
Seit wann wird in England Tee getrunken?
Tee ist in England schon seit dem 17. Jahrhundert bekannt. 1657 hatte der Tee in London seinen großen Auftritt und wurde dort erstmals in einem Kaffeehaus angeboten. Zu Beginn handelte es sich dabei noch um Grüntee aus China, der zudem ein teures Importgut war. Deshalb kam zunächst nur die Oberschicht in den Genuss von Tee. Erst als man im 19. Jahrhundert damit begann, im großen Stil Tee in den indischen Kolonien anzubauen, wurde Tee so erschwinglich, dass er von fast allen Bevölkerungsschichten getrunken werden konnte, Zu diesem Zeitpunkt war schwarzer Tee in England schon deutlich weiter verbreitet als Grüntee. Zudem entstanden typisch englische Sorten wie Earl Grey oder English Breakfast Tea.
Wer hat den Afternoon Tea erfunden?
Der Afternoon Tea ist deutlich jünger als die britische Teegeschichte an sich und stammt aus dem 19. Jahrhundert. Ins Leben gerufen wurde die Tradition wahrscheinlich von Anna, Herzogin von Bedford. Im 19. Jahrhundert war es üblich, erst sehr spät abends zu Abend zu essen. Zwischen Mittagessen und Abendessen lag deshalb oftmals viel Zeit – ganz zum Leidwesen der Herzogin, bei der meist um den Nachmittag der Hunger erneut einsetzte. Aus diesem Grund fing sie irgendwann an, sich einen kleinen Nachmittags-Snack aus Gebäck und Sandwiches auf ihr Zimmer bringen zu lassen. Dazu trank sie dann Tee. Im Laufe der Zeit lud sie ihre Freunde ebenfalls dazu ein und so war der Afternoon Tea geboren.
Ihren Freunden gefiel diese kleine Tradition so gut, dass diese ebenfalls damit anfingen, ihren eigenen Afternoon Tea abzuhalten. So schaffte es der Afternoon Tea, sich in der gesamten englischen Oberschicht zu verbreiten. Zwischen 15 und 17 Uhr traf man sich in feinen Teesalons zu Tee, Gebäck, Sandwiches und Scones und tauschte Neuigkeiten, Klatsch und Tratsch aus. Der Afternoon Tea ist noch heute eine recht feine Angelegenheit und geht in der Regel mit einem etwas edleren Dresscode einher.
Was gehört alles zum Afternoon Tea?
Afternoon Tea besteht aus den folgenden Komponenten:
- Es wird in Regel schwarzer Tee getrunken. Oftmals handelt es sich dabei um Darjeeling Tee, Assam Tee oder auch Earl Grey.
- Scones dürfen auf keinen Fall fehlen. Klassisch serviert man diese mit Clotted Cream und Erdbeermarmelade.
- Zudem gibt es dazu allerlei Süßgebäck wie Törtchen, Cupcakes oder auch Kuchen.
- Als deftige Alternative werden außerdem Sandwiches gereicht, die mit Gurke, Lachs oder Eiersalat belegt sein können.
Der Afternoon Tea heute
Heutzutage ist der Afternoon Tea noch immer ein wichtiger Bestandteil der englischen Kultur. Die Regeln rund um die Tradition sind inzwischen jedoch deutlich lockerer geworden, sodass es inzwischen auch deutlich legerer zugehen darf. In Teehäusern und Restaurants wird zwar noch immer viel Wert auf ein feines Ambiente gelegt, in den eigenen vier Wänden kann man den Afternoon Tea aber etwas gemütlicher angehen.
Inzwischen muss man nicht mehr nach England reisen, um den Afternoon Tea genießen zu können. Denn Restaurants, Hotels und Cafés überall auf der Welt bieten die englische Tradition inzwischen an – was ganz klar dafür spricht, wie bekannt und beliebt der Teegenuss auf die feine englische Art noch immer ist.