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Das australische Outback

So trinkt man Tee in Australien

Australien ist ein Land mit britischen Wurzeln. Dementsprechend gehört das Heißgetränk auch in „Down Under“ fest zum Alltag. In der Regel bereitet man auch hier den Tee nach englischer Art zu. Jedoch hat sich in Australien auch eine ganz eigene Art der Teezubereitung ausgeprägt – die Zubereitung in der sogenannten „Billycan“. Was genau es damit auf sich hat, das erfahren Sie in diesem Beitrag.

Was ist die Billycan überhaupt?

Die Billycan, als Kurzform auch Billy genannt, ist eine für die Teezubereitung umfunktionierte Konservenbüchse. Ursprünglich enthielten diese Dosenfleisch, Suppen oder Eintöpfe. Woher der Name Billy stammt ist unklar. Jedoch gibt es dazu drei plausible Theorien. So geht man davon aus, dass sich der Begriff vom französischen Wort „boullie“, was Eintopf bedeutet, ableitet. Die ersten in Australien erhältlichen Konservenbüchsen stammten aus Frankreich und waren mit dieser Aufschrift versehen.

Später begannen auch die Engländer mit dem Import von Konserven. Diese enthielten „bully beef“, also Dosenfleisch. So ist es auch möglich, dass es sich bei dem Begriff Billy um eine Anlehnung an das Wort „bully“ handelt. Zu guter Letzt könnte aber auch das in der Sprache der Aborigine geläufige Wort für Wasser, nämlich „bila“, für die Namensgebung verantwortlich gewesen sein. Was es mit dem zweiten Teil des Wortes, nämlich „can“, auf sich hat, ist schnell erklärt. Dabei handelt es einfach um das englische Wort für Dose oder Büchse.

So wird Tee in der Billycan zubereitet

Die Teezubereitung in der Billycan reicht zurück bis ins 19. Jahrhundert und ist eine Erfindung von Goldsuchern, die im australischen Outback ihr Glück versuchten. Als Ersatz für den fehlenden Teekessel nutzten Sie einfach eine leere Konservendose. Später wurde diese Methode auch von Reisenden, Viehtreibern, Schaffarmern und Wanderarbeitern übernommen.

Zuerst wird die Konservendose mit einem Drahthenkel versehen. Anschließend wird sie über das offene Feuer gehenkt und mit Wasser befüllt, das dann erhitz wird. Beginnt das Wasser zu kochen, so wird der Tee dazugegeben. In der Regel handelt es sich dabei um schwarzen Tee, der unter Umständen auch noch mit etwas frischem Eukalyptus verfeinert werden kann. Je nach persönlichem Geschmack und gewünschter Intensität lässt man den Teesud dann kürzer oder länger kochen. Hat der Tee die gewünschte Intensität erreicht, so wird er auf Tassen oder Becher aufgeteilt und mit Zucker und eventuell Milch verfeinert. Wird nicht der gesamte Tee getrunken, so verbleibt er einfach in der Billycan und wird zu einem späteren Zeitpunkt einfach erneut erwärmt.

Welche Tees eignen sich für die Zubereitung in der Billycan?

Loser Tee Keemun

Wenn Sie selbst einmal Tee auf australische Art zubereiten möchten, ist Wahl einer geeigneten Teesorte wichtig. Denn da man die Teeblätter nicht nur mit heißem Wasser aufgießt, sondern direkt darin aufkocht, ist der auf diese Weise zubereitete Tee um einiges intensiver als klassischer Tee. Deshalb sollte man für die Zubereitung in der Billycan einen eher milden Schwarztee wählen, zum Beispiel Ceylon Tee oder Darjeeling Tee. Aber auch chinesische Teesorten wie der Keemun sind gut geeignet.

Wer eine koffeinfreie Variante bevorzugt, der kann auch Rooibos Tee in der Billycan zubereiten. Rooibos wird auch bei sehr langer Ziehzeit nicht bitter, sondern behält auch dann noch seinen mild-süßen Geschmack bei. Alternativ können Sie auch den Schwarztee teilweise durch Rooibos Tee ersetzen und ihm dadurch etwas Milde verleihen.