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Teeglas mit Teelöffel auf Unterteller

Halal und Glutenfreier Tee?

Deutschland ist ein multikulturelles Land und vor allem Menschen aus Ländern wie der Türkei, Iran und Syrien suchen hier nach einem passenden Tee. Dabei kommt es häufig aufgrund von Aromatisierungen zu Problemen. In derselben Lage befinden sich auch Menschen, welche an einer Glutenunverträglichkeit leiden. Im Gegensatz zu Halal oder beispielsweise einer veganen Ernährung, haben sich von der Unverträglichkeit Betroffene allerdings nicht bewusst für diese Ernährungsweise entschieden.

Was bedeutet Halal?

Das Wort Halal stammt aus dem arabischen und bedeutet so viel wie „erlaubt“ oder auch „zulässig“. Nach islamischen Recht sind damit zulässige Handlungen, Gegenstände oder Dinge gemeint. Für Lebensmittel gelten bestimmte Vorschriften die im Koran und in der Sunna geregelt sind. So dürfen beispielsweise nur bestimmte Tiere gegessen werden und auch nur, wenn sie regelgerecht geschlachtet wurden.

Haram Lebensmittel

Die verbotenen und unzulässigen Dinge oder Nahrungsmittel werden mit Haram bezeichnet. Dazu gehören insbesondere Schweinefleisch, sowie alle aus dessen Bestandteilen hergestellten Produkte wie Mett oder Gelatine. Des Weiteren gehört Alkohol zu den unerlaubten Lebensmitteln und damit beispielsweise Eis, Pralinen und Aroma- beziehungsweise Farbstoffe.

Dementsprechend kann die Aromatisierung einen sonst reinen und erlaubten Tee zu einem verbotenen Lebensmittel machen. Denn bei natürlichen Aromastoffen müssen laut Gesetz lediglich 95 % des beigesetzten Aromas aus der entsprechenden Frucht stammen. Die restlichen 5 % könnten demnach für gläubige Muslime unerlaubte Stoffe enthalten. Dasselbe gilt für naturidentische Aromastoffe, da diese meistens mit Alkohol herausgelöst und chemisch hergestellt werden.

Allerdings gibt es auch unter den gelehrten Muslimen verschiedene Ansichten dazu, ob die geringfügigen Mengen Alkohol in Aromastoffen erlaubt oder verboten sind. So sprach der Prophet Muhammed zum Beispiel: „Was in größeren Mengen berauscht, ist auch in kleinen Mengen verboten.“ Bezogen auf aromatisierten Tee könnte man daraus also ableiten, dass er Halal ist, weil auch beim Konsum von großen Mengen Tee keine berauschende Wirkung einsetzt. Andere Gelehrte vertreten die Meinung, dass die Menge des zugesetzten Alkohols keine Rolle spielt und nur der minimale Alkoholgehalt, welcher sich auf natürliche Weise bildet, zugelassen werden kann.

Was ist eine Glutenunverträglichkeit?

Bei der Unverträglichkeit, die in der Fachsprache als Zöliakie bezeichnet wird, handelt es sich um eine chronische Darmerkrankung. Die Darmschleimhaut entzündet sich bei Kontakt mit dem Klebereiweiß Gluten. Die Betroffenen leiden deshalb beim Verzehr von glutenhaltigen Lebensmitteln unter Darmbeschwerden. Von der Krankheit sind Frauen etwa dreimal häufiger betroffen als Männer. Allerdings zeigen tatsächlich nur circa 2 von 1000 Personen die klassischen Symptome einer Zöliakie. Viele davon haben stattdessen ein Reizdarmsyndrom oder sind empfindlich gegenüber anderen Bestandteilen des Weizens.

Gluten in Aromen

Auf vielen Seiten im Netz wird immer wieder behauptet, dass Gluten oder Weizenmehl als Trägerstoff für einige Aromen verwendet wird. Diese Fälle sind allerdings äußerst gering und werden meistens auch in den Zutatenangaben deklariert. Da Gluten und Weizenmehl dazu neigen zu verklumpen, sind sie für die Herstellung von Aromen eher ungeeignet und werden durch Maltodextrin ersetzt. Jedoch werden machen Aromen Spuren von Weizenmehl zugesetzt, sodass sie eine geringfügige Menge Gluten von unter 10 ppm besitzen können.

Fazit

In den Fällen Halal und Glutenfreie Tees wird klar, dass sich betroffene Menschen vorab ganz genau informieren müssen, inwieweit sie einen Tee genießen können oder dürfen. Bei Muslimen spielt es außerdem eine große Rolle wie sie selbst oder ihr Imam die Aussagen und Texte der Propheten interpretieren. Sicher ist jedoch, dass die Alkoholmenge in aromatisierten Tee verschwindend gering ist und es zudem eine große Auswahl natürlicher Tees gibt, die ohne zugesetztes Aroma auskommen. Und vor dieser Wahl stehen auch Menschen mit Zöliakie, vor allem wenn sie bereits auf geringste Spuren von Gluten reagieren. Sie sollten dementsprechend vor allem bei Tees mit Aromen ganz genau auf die Zutatenliste achten oder ebenfalls auf nicht aromatisierte Teesorten zurückgreifen.