Skip to main content
Verschiedenen Schwarztee Sorten

Tea-Taster

Ein Teeverkoster ist für eine gleichbleibende gute Qualität der Produkte verantwortlich. Er braucht vor allem eine Vorliebe zum Tee, Talent, viel Erfahrung und natürlich ausgeprägte Geruchs- und Geschmacksnerven. Wie man ein Tea-Taster wird und wie der Arbeitsalltag eines ausgebildeten Teeverkosters aussieht, erklären wir in diesem Beitrag.

Die Ausbildung zum Tea-Taster

Teeverkoster ist kein klassischer Lehrberuf und beginnt normalerweise als kaufmännische Ausbildung. In einem Teehandels-Unternehmen wird dem Lehrling ein erfahrener Tea-Taster zur Seite gestellt, von welchem er fünf bis acht Jahre lang lernt. Denn erst mit den Jahren und zunehmender Erfahrung entwickelt der „Auszubildende“ den benötigten Geruchs- und Geschmackssinn. Des Weiteren erlernt er erst nach und nach die richtigen Tees miteinander zu kombinieren, sodass der gewünschte Geschmack entsteht. Das passende Vokabular eignet sich der angehende Teeverkoster nebenbei an.

Die tägliche Arbeit eines Tee Verkosters

Während der Haupternte und Einkaufszeit von Mai bis Ende Juli verkostet ein erfahrener Tea-Taster bis zu 600 Teeproben am Tag. Dabei ist es seine Aufgabe aus der großen Auswahl verschiedenster Teequalitäten, eine stets gleich bleibende Teemischung zu finden. Dazu muss der Tea-Taster die verschiedenen Geschmacksmuster der einzelnen Anbaugebiete und Qualitäten kennen. Nicht selten haben die Teeverkoster einige Jahre in den jeweiligen Ursprungsländern des Tees verbracht, um mehr über den Anbau, die Verarbeitung und die Eigenschaften der einzelnen Teesorten zu lernen.

Der Ablauf eines jeden Tea-Tastings läuft immer auf dieselbe Weise ab. Als Erstes werden die verschiedenen Teemuster eines Tee-Typs, in einer Reihe auf einem Tisch aufgestellt. Danach wiegen die Verkoster mit einer Handwaage genau 2,83 Gramm Tee ab und füllen ihn in einen Porzellanbecher mit Deckel. Anschließend wird der Tee mit frisch aufgebrühtem Wasser aufgegossen und genau fünf Minuten zum Ziehen stehen gelassen. Der Aufguss wird dann in eine Porzellanschale gegeben. Erst jetzt beginnt das eigentlich Tee testen. Die Teeblätter werden auf ihre Farbe und Beschaffenheit nach dem Aufbrühen begutachtet und der Geruch wird getestet. Mit einem Löffel probiert der Teeverkoster den Tee, indem er ihn zuerst schlürft, dann schmeckt und zum Schluss ausspuckt. Durch das Schlürfen wird Sauerstoff eingezogen welcher die Geschmacksempfindlichkeit erhöht und das Aroma des Tees im Mund verteilt. Da es sich um einen sehr stark aufgegossenen Tee handelt und die Verkoster ansonsten viel zu viel Tee zu sich nehmen würden, spucken sie den Tee nach dem Probieren wieder aus.

Damit der Geschmacks- und Geruchssinn nicht leidet und in Form bleibt, verzichten die Tea-Taster zum größten Teil auf das Rauchen, auf scharfe Gewürze im Essen, auf harte alkoholische Getränke und auf den Verzehr von Kaffee. Doch durch ihre ausgeprägten und geschulten Sinne sind sie auch an der Entwicklung neuer Teesorten beteiligt. Sie kümmern sich um den Einkauf der richtigen Teesorten und Reisen dafür auch in die klassischen Anbaugebiete für Tee.

Der Beruf des Tee-Tasters ist sehr vielfältig, interessant und selten langweilig. Er kann aber auch, vor allem in der Hauptsaison des Tees, äußerst anstrengend sein. Weil dieser Job so speziell ist, gibt es in Deutschland gerade Mal geschätzt 100 Teetester in den großen Teehandelshäusern. Das Know-how haben sie sich über viele Jahre hinweg angeeignet und junge Teeverkoster lernen den Beruf von ihnen durch learning-by-doing